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Urbane Automüdigkeit nimmt zu

08.04.15 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Allianz pro Schiene beruft sich auf eine Studie des Umweltbundesamtes, wonach 82 Prozent der Befragten von der Politik eine fußgänger-, fahrrad- und nahverkehrsfreundliche Stadtplanung erwarten. „Die Menschen sind automüde“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. „Allerdings wird sich an der Vorherrschaft des Autos in den Städten und Gemeinden nichts ändern, solange die Politik zu wenig dafür tut, dass die Reisenden Alternativen haben. Die UBA-Studie entlarve die traditionell autozentrierte deutsche Verkehrspolitik als überholt. Viele Menschen wollen nicht Autofahren, sie müssen Autofahren. Die Bürger haben längst andere Vorstellungen von Lebensqualität und lebenswerten Innenstädten, als die Autolobby es der Politik einredet“, sagte Flege.

Flege verwies darauf, dass Bahnen besonders in Großstädten Jahr für Jahr neue Fahrgastrekorde einfahren, wie eine Studie der Allianz pro Schiene deutlich belege. „Wenn es das Angebot gibt, strömen die Reisenden in die Züge“, sagte Flege und forderte den Bund auf, bei der gerade anstehenden Neuordnung der Mittel für den Nahverkehr nicht weiter auf der Bremse zu stehen. Tatsächlich ist der bundesweit im Durchschnitt auf niedrigem Niveau konstante Modal Split in einigen Metropolregionen deutlich zugunsten des ÖV-Gesamtsystems verschoben. Daran anzuknüpfen und die autofixierte Stadtpolitik zu beenden ist das Ziel der Allianz pro Schiene.

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