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Neuer Streit in der GDL: NRW-Chef Frank Schmidt erklärt Rücktritt

22.04.13 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Streit in der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) geht weiter. Nachdem in der letzten Woche bereits die beiden stellvertretenden Bundesvorsitzenden Thorsten Weske und Sven Grünwoldt im Zusammenhang mit dem Vorwurf finanzieller Unregelmäßigkeiten zurückgetreten sind, haben nun auch der bisherige nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Frank Schmidt und dessen Stellvertreter Olaf Schulz-Arimond ihre Ämter zur Verfügung gestellt. Persönliche Vorwürfe gegen Schmidt und Schulz-Arimond gibt es dabei jedoch keine. Welche Folgen das für die politische Ausrichtung der GDL hat, bleibt abzuwarten. Schmidt stand stets für einen wettbewerbsfreundlichen Kurs.

So wandte sich beispielsweise der frühere Verkehrsstaatssekretär Horst Becker (Grüne) an die GDL mit der Bitte um politische Unterstützung für die Forderung nach einer Gesetzesänderung, um Direktvergaben im SPNV zu ermöglichen. Schmidt lehnte das Vorhaben ab und kritisierte wiederholt Direktvergaben im VRR an die Deutsche Bahn. Insbesondere in Ostdeutschland gibt es derzeit starke Tendenzen zu einer wettbewerbsfeindlichen Ausrichtung. Aktuell beteiligt man sich in Sachsen an zahlreichen Demonstrationen gegen eine Vergabe an Abellio. Auch die vergaberechtswidrige Direktvergabe des Elektronetzes Nord in Sachsen-Anhalt an DB Regio wurde wiederholt von GDL-Funktionären verteidigt.

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