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GDL bricht Konfliktlösung bei HEX und NOB ab

23.08.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat bei den zu Veolia Transdev gehörenden Eisenbahnverkehrsunternehmen Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und Harz-Elbe-Express (HEX) die Konfliktlösung überraschend abgebrochen. Wie die Unternehmen mitteilten, habe der Gewerkschaftsvorsitzende Claus Weselsky damit Zusagen widerrufen, die in der ersten Verhandlungsrunde getätigt worden seien.

„Diese Nachricht kam völlig überraschend. Wir haben uns im ersten Gespräch in vielen Dingen geeinigt und bekamen von Claus Weselsky signalisiert, dass die Gewerkschaft auch bereit ist, ihre bisherige Position zu verlassen, als Vorbedingung für das Schlichtungsverfahren die Akzeptanz des von ihr geforderten Bundesrahmentarifvertrags für Lokführer zu diktieren“, so NOB-Geschäftsführerin Martina Sandow und HEX-Geschäftsführer Andreas Putzer übereinstimmend.

Die beiden Geschäftsführer weisen darauf hin, dass man der GDL in zahlreichen Punkten Zugeständnisse gemacht habe und trotz der Verständigung auf einen Folgetermin lehnt die GDL weitere Gespräche ab. Weselsky habe zudem „mündlich signalisiert“, dass man bereit sei, in ein Schlichtungsverfahren ohne Vorbedingungen einzutreten. In der jetzt abgesagten zweiten Gesprächsrunde sollte eine entsprechende Schlichtungsvereinbarung getroffen werden.

Die GDL fordert die Einführung eines bundesweit gültigen Rahmentarifvertrages für Lokomotivführer aller Eisenbahnverkehrsunternehmen (BuRa-LfTV) und einen Betreiberwechseltarifvertrag (BtW-TV). Diesen Anspruch hatte sie zunächst im gesamten Veolia Transdev Konzern. Nachdem Streikaufrufe bei der NordWestBahn und der Düsseldorfer Regiobahn nahezu ohne Resonanz blieben, ist man davon abgerückt.

Die GDL verlangt die Einführung des Tarifniveaus von DB Regio bei allen Privatbahnen, dazu kommen innerbetriebliche Auffangregelungen bei Fahrdienstuntauglichkeit unter voller Besitzstandswahrung, verbindliche Regelungen zur Personalübernahme bei Betreiberwechseln im SPNV und ein Berufseinstiegsverbot für Hauptschulabsolventen. Von letzterer Forderung ist man im Rahmen der Einigung mit Keolis jedoch wieder abgerückt.

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