HGK und NVR fordern neue Rangfolge bei Bahnprojekten
13.08.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg
Die Häfen und Güterverkehr Köln AG sowie der Aufgabenträger Nahverkehr Rheinland haben eine grundlegende Neuausrichtung der bundesweiten Schieneninfrastrukturplanung und einen wirtschaftlicheren Einsatz der vorgesehenen Gelder.
NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober und HGK-Vorstand Horst Leonhard fürchten, dass die Schieneninfrastruktur ansonsten „zum Engpass für die weitere wirtschaftliche Entwicklung“ werden könnte. Damit schließen sie sich der Forderung des Netzbeirates der DB Netz AG an. Dieses unabhängige Expertengremium hatte ähnliche Forderungen im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages gestellt.
Heute schon sind die Kapazitätsgrenzen auf vielen Strecken und in vielen Eisenbahnknoten erreicht. Den erwarteten Mehrverkehr kann man unter den aktuellen Umständen nicht schultern. Reinkober und Leonhardt fordern, Aus- und Neubauprojekte in Zukunft danach zu beurteilen, ob sie Kapazitätsengpässe und heute schon bestehende Fahrplankonflikte auflösen können.
Sie schlagen die Einbeziehung bestimmter Ausbaumaßnahmen in eine fortgeschriebene Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung vor. Für besonders wichtig halten alle beteiligten Parteien den Ausbau des Knotens Köln. In der Koalitionsvereinbarung der rot-grünen Minderheitsregierung im Land Nordrhein-Westfalen sind u.a. zwei weitere Gleise für die Hohenzollernbrücke vorgesehen.
Doch gerade der Güterverkehr ist in und um Köln in den letzten Jahren bei Modernisierungsmaßnahmen nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit betrachtet worden. So ist z.B. erst nach der Jahrtausendwende umgebaute Knoten Troisdorf vollständig für den Personenverkehr konstruiert worden. Es gibt lediglich eine eingleisige, nicht kreuzungsfreie Durchfahrt zwischen der Bahnstrecke nach Siegen und dem Güterbahnhof. Damals übrigens auch unter einer rot-grünen Landesregierung.
Bild: Deutsche Bahn AG