Bahnchef Grube hält Stuttgart 21 für „unverzichtbar“
22.08.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg
Bahnchef Rüdiger Grube hält das umstrittene Großprojekt Stuttgart 21 für „unverzichtbar“. In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte er, die Bahn brauche dieses Projekt. Grube ist „davon überzeugt, dass es richtig ist, Stuttgart 21 zu verwirklichen“. Seit der vom Abriss bedrohte Nordflügel des Bonatzbaus eingezäunt worden ist, versammeln sich mehrfach wöchentlich mehrere zehntausend Menschen um für den Erhalt ihres Bahnhofes zu demonstrieren.
„Natürlich lassen mich die Proteste nicht kalt.“ Bereits seit Herbst 2009 finden jeden Montag Montagsdemonstrationen statt. Mit dem Namen stehen die Projektgegner in der Tradition der DDR-Bürgerrechtsbewegung 1989 und der Proteste gegen die Agendapolitik der rot-grünen Bundesregierung 2004.
Grube ist überzeugt, dass die Eisenbahn weltweit eine Renaissance erlebe. „Dafür brauchen wir schnelle und direkte Verbindungen, möglichst ohne Umsteigen.“ Das von VCD und BUND vorgelegte Alternativkonzept Kopfbahnhof 21 halte er lediglich für ein „Phantom“.
Der Bahnchef hält es für bedauerlich, dass die Bauarbeiten nur unter Polizeischutz und gegen den Willen der Menschen stattfinden können. Immerhin sei das Projekt „aus rechtsstaatlicher und demokratischer Sicht einwandfrei zustande gekommen“. Sowohl der Bauzaun als auch die ersten Abrisstätigkeiten fanden allerdings nachts statt.
Bild: Deutsche Bahn AG