Kein RRX mehr?
22.08.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg
Einer Finanzierungsliste des Bundesverkehrsministeriums zufolge sollen die Baumaßnahmen für den geplanten Rhein-Ruhr-Express nicht mehr finanziert werden. Es stehen lediglich Gelder für die Planungsarbeiten zur Verfügung. Die finanzielle Situation des Verkehrsministeriums wird durch die Sparpakete der Bundesregierung eher noch dramatischer, so dass das ursprünglich für 2015 geplante und dann auf 2020 verschobene Projekt immer unwahrscheinlicher wird.
Horst Becker (Grüne), parlamentarischer Staatssekretär im Landeswirtschafts- und verkehrsministerium, kritisiert in diesem Zusammenhang die schwarz-gelbe Vorgängerregierung. Dem Kölner Stadtanzeiger sagte er: „Die alte Landesregierung hat mit dem Bund und der Bahn viel zu wenig vertraglich abgesichert.“ Man wolle nun zumindest für Einzelprojekte kämpfen.
Der Rhein-Ruhr-Express ist die abgespeckte Version des Metrorapids: Die von 1995 bis 2005 amtierende rot-grüne Landesregierung unter den Ministerpräsidenten Rau, Clement und Steinbrück wollte einen Transrapid von Dortmund nach Düsseldorf bauen, der seinen Betrieb noch vor der Fußballweltmeisterschaft 2006 aufnehmen sollte.
Diesen Projekten erteilte die Rüttgers-Regierung eine Absage und entschied sich für den Rhein-Ruhr-Express in Form beschleunigter RE-Linien, die zwischen Dortmund und Köln fahren sollten. U.a. war ein zweites Gleis zwischen Lünen und Münster vorgesehen, allerdings sollten zugleich wichtige Regionalhalte wie Bochum-Wattenscheid oder Köln-Mülheim aufgegeben werden.
Ungeklärt war aber stets die Finanzierung des Betriebs. Im VRR gibt es bereits fertig geplante Projekte, etwa die Verlängerung der S4 über Dortmund-Lütgendortmund hinaus nach Herne oder die Verlängerung der S28 über Mettmann Stadtwald hinaus nach Wuppertal-Vohwinkel, die allerdings nicht realisierbar sind, weil das Budget nicht reicht, die dort vorgesehenen Züge zu bestellen.