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NWL befürchtet Abbestellungen

20.01.23 (NWL, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Trotz der erhöhten Regionalisierungsgelder des Bundes warnt der Aufgabenträger Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) aus Nordrhein-Westfalen vor einer unterauskömmlichen Finanzierung schon im Jahr 2024. Unklar sei, ob Gelder aus den Entlastungspaketen tatsächlich liquiditätswirksam ankommen. Ohne weitere, zusätzliche Mittel können aber spätestens ab 2026 erneut nicht einmal die steigenden Kosten des bestehenden Angebots vollständig und dauerhaft finanziert werden – von einer Weiterentwicklung des SPNV in Westfalen-Lippe ganz zu schweigen.

Weil aber die verbindlichen Bestellungen der Verkehre für 2024 bereits im April 2023 erfolgen müssen, wurden der NWL- Verbandsversammlung im Dezember 2022 Szenarien und Grundsätze für eventuell notwendig werdende Leistungskürzungen vorgestellt. Dabei würde ein flächendeckender Stundentakt als Mindestangebot erhalten bleiben und somit eine Angebotsverschlechterung auf ländlichen Nebenstrecken vermieden.

Bei Kürzungen von Fahrplanangeboten würde mindestens in den Hauptverkehrszeiten eine vollständige Bedienung aller Verbindungen sichergestellt, aber Verstärkerzüge eben nur noch in diesen Hauptverkehrszeiten angeboten. Kürzungen unter Berücksichtigung dieser Grundsätze könnten zu einer Verringerung des Angebotes von ca. 4,5 Millionen Zugkilometern im Jahr führen, was etwa 13 Prozent des heutigen Leistungsvolumens auf der Schiene entspräche.

Foto: Deutsche Bahn AG / Wolfgang Klee

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