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RMV: Rückblick ins Jahr 2021

25.01.22 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Von 565 Millionen Fahrgastfahrten im Jahr 2021 geht der hessische Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) derzeit aus. Das sind rund vierzig Millionen mehr als 2020. Damit liegt die Fahrgastnachfrage 2021 etwa bei zwei Dritteln des letzten Vor-Corona-Jahres 2019. Um dennoch ein umfassendes Angebot und möglichst viel Platz in den Fahrzeugen zu bieten, hat der RMV im Jahr 2021 durchweg das volle Fahrtenangebot erbracht und zum Fahrplanwechsel insbesondere das X-Bus-Netz ausgebaut.

Mit zahlreichen weiteren Maßnahmen wie Maskenverteilaktionen, gemeinsamen Masken- und Schwerpunktkontrollen mit Polizeien und lokalen Partnern sowie die erfolgreiche Umsetzung des Impfexpresses leistete der Verbund darüber hinaus seinen Beitrag im Kampf gegen die Pandemie. Die Fahrgeldeinnahmen 2021 liegen ersten Schätzungen zufolge bei rund 759 Millionen Euro. Der größte Teil der Einnahmenrückgänge gegenüber der Vor-Corona-Zeit geht auf nicht verkaufte Tages- und Einzelfahrkarten zurück. Die Stammkunden sind dem RMV auch im zweiten Pandemiejahr weitestgehend treu geblieben.

Im Jobticket-Bereich baute der Verbund seinen Kundenstamm sogar noch weiter auf insgesamt 280.000 Berechtigte aus – ein Plus von rund vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr: „Der Run auf das Jobticket ist ungebrochen“, sagt RMV-GeschäftsführerKnut Ringat. „Über 55 Neuverträge kommen insgesamt 16.500 Beschäftigte erstmals in den Genuss eines Jobtickets – in den meisten Fällen sogar in der Premium-Variante, mit der sie verbundweit unterwegs sein können. Für uns heißt das: Die Wirtschaft sieht im JobTicket einen echten Mehrwert im Kampf um qualifizierte Fachkräfte.“

Gleich mehrere Meilensteine feierte der Verbund im Jahr 2021 im Bereich On-Demand: Mit Darmstadt, Frankfurt, Taunusstein und Limburg haben vier Partner die Mobilität auf Abruf auf die Straße gebracht. Gemeinsam mit dem Hopper im Kreis Offenbach gibt es so in fünf Kommunen im RMV ein On-Demand-Angebot, fünf weitere werden folgen. Zusammen bilden sie Deutschlands größtes On-Demand-Netzwerk.

Möglich ist dies, da es dem RMV gelungen ist, für das innovative Angebot bis Ende 2024 Förderungen des Bundes und des Landes Hessen jeweils in Höhe von 27 Millionen Euro zu erhalten. „Egal, wo wir mit unseren Partnern ein On-Demand-Angebot starten: Das Feedback ist durch die Bank weg positiv“, so Ringat. „Die Fahrgastzahlen steigen kontinuierlich und die Fahrgäste sind begeistert von dem Service. Wir setzen alles daran, dass On-Demand auch über das Förderprojekt hinaus zu einem festen Bestandteil des RMV-Angebots wird.“

Auch im Projekt EASY, das sich mit dem Thema autonomes Fahren beschäftigt, sammelte der Verbund in neuen Testfeldern wichtige Erkenntnisse: In Bad Soden-Salmünster war ein Shuttle erstmals im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs und schuf dort ein neues Nahverkehrsangebot – so trägt man auch in der Krise zum technischen Fortschritt bei.

Foto: Deutsche Bahn AG / Christian Bedeschinski

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