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Chemnitzer Modell: Stufe 4 in der Planung

29.04.21 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Eines der größten Bauprojekte in der Region um Chemnitz startet: Planung und Bau der Bahnstrecke von Chemnitz-City nach Limbach-Oberfrohna. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität letzte Woche zu den Vorplanungen zum ersten Planfeststellungsabschnitt informiert. Zwei Hauptvarianten sind in der engeren Auswahl. Diese werden nun den Bürgern vorgestellt. Der erste Planfeststellungsabschnitt umfasst den Falkeplatz, die Theaterstraße und Brückenstraße.

Damit wird der Gleis-Zentrumsring (mit der Bahnhofstraße, wo bereits Gleise liegen) geschlossen. Teil des ersten Planfeststellungsabschnittes ist auch die vom Gleisdreieck abzweigende Hartmannstraße bis zur Ermafa-Passage. Zur Einordnung des ersten Bauabschnittes: Er ist Teil des Gesamtbauvorhabens nach Limbach-Oberfrohna. Die Strecke ist 17 Kilometer lang, davon sind zwölf Kilometer Neubau.

Die Finanzierung erfolgt durch den Bund (75 Prozent), den Freistaat Sachsen (15 Prozent) sowie die Stadt Chemnitz (fünf Prozent) und den VMS (fünf Prozent). Die Strecke verläuft vom Chemnitzer Zentrum über Hartmann- und Leipziger Straße bis Bornaer Straße. Von dort aus steht der Trassenverlauf noch nicht fest, entsprechende Untersuchungen und Planungen laufen.

Als sicher gilt, dass in Limbach- Oberfrohna die Trasse der still gelegten Eisenbahnstrecke Limbach-Oberfrohna – Wittgensdorf genutzt wird. Die Strecke verläuft von dort aus weiter bis zur Hainstraße in Oberfrohna. Mit der Fertigstellung des umfangreichen Vorhabens rechnet der VMS Anfang der 2030er Jahre. Abhängig ist der Zeitplan vor allem von der Finanzierung und Freigabe von Planungen.

Folgende Hauptvarianten des ersten Planfeststellungsabschnittes werden von den Verantwortlichen nach gestriger Information des Ausschusses nun untersucht: Beide Varianten variieren hinsichtlich Lage der Gleise, Busspuren, Fußwege, Fahrspuren für motorisierten Individualverkehr (MIV). Die Grafiken im Maßstab 1:5000 und detailliertere Darstellungen im Maßstab 1:1000 sind ab sofort auf den Internetseiten vms.de und chemnitzer-modell.de zu finden.

Aus den detaillierteren Darstellungen 1:1000 geht auch die geplante Lage von Bäumen und Überwegen hervor. Ausdrücklich bitten die Verantwortlichen die Bürger, ihre Ideen einzubringen. Soweit es im Planungsverfahren möglich ist, werden die Vorstellungen berücksichtigt.

VMS-Infrastrukturleiter Mathias Korda: „Es handelt sich beim 1. Abschnitt in der Innenstadt um ein sehr umfangreiches Bauvorhaben, das auch mit Beeinträchtigungen einhergeht. Letztlich wird aber mit Fertigstellung die Stadt Chemnitz als ökologisch vorbildliche und moderne Stadt davon profitieren.“

Der Zeitplan erster Planfeststellungsabschnitt: Voraussichtlich im vierten Quartal 2021 entscheidet der Chemnitzer Stadtrat, wie es in Bezug auf die konkreten Planungen weitergeht. Bis dahin erfolgen seitens VMS, Stadtverwaltung Chemnitz und CVAG umfangreiche Bürgerinformationen auf den verschiedenen vorhandenen Kanälen.

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