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Sendlinger Tor: Etappenziel erreicht

13.11.19 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Erweiterung der U-Bahnstation Sendlinger Tor ist im Rohbau fertig. Die neu entstandenen Entlastungsbauwerke auf beiden Seiten des Knotenpunkts werden künftig für mehr Bewegungsfreiheit in dem hoch frequentierten Umsteigebahnhof und damit für mehr Leistungsfähigkeit sorgen. Einen ersten Vorgeschmack auf das neue Erscheinungsbild der seit 2017 im Umbau befindlichen Station bietet auch der Bahnsteig der U3/U6: Dort wurde eine erste Fläche mit den neuen Natursteinplatten versehen und um ca. fünf Zentimeter erhöht, um die Barrierefreiheit zu verbessern.

Die Fertigstellung ist 2023 geplant Die beiden Erweiterungsbauwerke am Sendlinger-Tor-Platz sowie an der Blumenstraße wurden 2018/19 im Schutze von Baugrundvereisungen mit den bestehenden Bahnsteigröhren der U1/U2 verbunden. Sie bieten den Fahrgästen künftig alternative Ein- und Ausgänge, entlasten damit den überlaufenen Zentralbereich und erhöhen die Sicherheit durch neue Fluchtwege.

Das neue Bauwerk am Sendlinger-Tor-Platz verbindet die Bahnsteige mit dem Zwischengeschoss; sein Pendant an der Blumenstraße stellt eine Verbindung von und zur Oberfläche her. Die beiden unterirdischen Neubauten umschließen insgesamt rund 20.000 Kubikmeter. Dies entspricht dem Inhalt von etwa 130.000 Badewannen. Ihre drei Ebenen bieten den Fahrgästen im öffentlichen Bereich rund 3.000 qm mehr Platz.

Der U-Bahnhof erweitert sich damit um eine Fläche in der Größenordnung des Sendlinger-Tor-Platzes. In den Rohbauwerken wurden ca. 7.000 Kubikmeter Beton und rund 1.500 Tonnen Stahl verbaut. Im nächsten Schritt beginnt der Innenausbau im Erweiterungsbauwerk am Sendlinger-Tor-Platz. Dieses soll im ersten Halbjahr 2020 fertiggestellt und als erster Teil des Zukunftsbahnhofs eröffnet werden.

Der Neubau wird einen Teil der Fahrgastströme aufnehmen, wenn der bestehende Zentralbereich umgebaut wird. Dort sind – neben der allgemeinen Umgestaltung – Erweiterungen durch den Rückbau von Betriebsräumen und „Treppendrehungen“ geplant, um deutlich mehr Kapazität zu schaffen und die Fahrgastströme zu entzerren.

Seit diesem Wochenende erlaubt auch der Bahnsteig der U3/U6 einen Blick in die Zukunft des Bahnhofs: Dort wurden auf einer Teilfläche die ersten neuen Natursteinplatten verlegt. Der neue Belag ist fünf Zentimeter höher als der bestehende Boden, um an der Bahnsteigkante künftig einen niveaugleichen Ein- und Ausstieg zu ermöglichen und damit die Barrierefreiheit zu verbessern.

Im gesamten Bahnhof wird der Natursteinboden auf ca. 6.700 qm erneuert. Die neuen Wandverkleidungen umfassen ca. 4.700 qm. Aushängeschild für die neue Station wird außerdem das prägnante Farb- und Lichtkonzept. Der Zukunftsbahnhof Sendlinger Tor wird nach und nach fertiggestellt. Die neu gestalteten und erweiterten Bereiche gehen sukzessive in Betrieb. Anders kann eine solche Großbaustelle bei laufendem Betrieb nicht abgewickelt werden.

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