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Investitionsprogramm in Dortmund

17.10.19 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Dortmunder Stadtwerke DSW21 werden ab 2020 jährlich rund 34 Millionen Euro in die Erneuerung von technischen Anlagen, Gleisen und Weichen investieren. Auch in Fahrgastinformation, Service und Komfort sowie Barrierefreiheit wird dabei massiv investiert. Dieses ambitionierte Investitionsprogramm zur Stärkung des örtlichen Nahverkehrs hat nun deutlichen Rückenwind aus der Politik erhalten.

Denn am Mittwoch kamen gleich zwei positive Botschaften von der Bundesebene: Das Bundeskabinett verabschiedete die Eckpunkte für das Klimaschutzprogramm 2030 und sieht dabei eine weitere Erhöhung der Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) auf zwei Milliarden Euro ab 2025 vor. Die Verkehrsministerkonferenz greift diese Mittelerhöhung auf und verlangt eine Erweiterung des Einsatzbereiches dieser Fördermittel, die bislang nur für große Neubauvorhaben beansprucht werden können. Künftig sollen diese auch für Grunderneuerung und Modernisierung verwendet werden dürfen.

„Die Rahmenbedingungen für Erneuerungs- und Modernisierungsmaßnahmen werden sich in den kommenden Jahren massiv verbessern“, sagt Hubert Jung, Verkehrsvorstand bei DSW21 und Vizepräsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). „Die jüngsten Signale zielen auf eine echte Verkehrswende mit einer nachhaltigen Stärkung des ÖPNV und geben uns deutlich größere Planungssicherheit.“

Der jüngste Beschluss der Verkehrsministerkonferenz fügt sich als weiteres Teil in das Verkehrswende-Puzzle, in dem die Bedeutung des umweltfreundlichen ÖPNV inzwischen erkennbar gestärkt wird, so Jung. DSW21 will die öffentlichen Mittel u.a. nutzen, um die fünf großen Stellwerke für das Stadtbahnnetz zu erneuern. Den Auftakt markiert das Stellwerk an der Reinoldikirche, das den Fahrbetrieb auf den Stadtbahnlinien U42 und U46 steuert.

Allein diese Maßnahme, die 2020/21 beginnen soll, wird rund dreißig Millionen Euro kosten. Sie ist Teil eines hochambitionierten Investitionsprogramms, das sich DSW21 für die kommenden Jahre vorgenommen hat. Bereits im laufenden Jahr 2019 hat das Verkehrsunternehmen etwa zwanzig Millionen Euro in die Erneuerung von technischen Anlagen, Gleisen und Weichen gesteckt.

Unabhängig davon investieren die Dortmunder Stadtwerke in den nächsten Jahren etwa 200 Millionen Euro in die Anschaffung neuer und die Modernisierung vorhandener Triebzüge. Auch die aktuell 172 Fahrzeuge umfassende Busflotte wird stetig erneuert und soll schrittweise auf Elektro-Busse umgestellt werden. Sobald Busse mit ausreichender Reichweite auf dem Markt angeboten werden, will das Unternehmen dreißig E-Busse bestellen.

Bei einem Investitionsvolumen von 33 Millionen Euro kalkuliert man mit Zuschüssen von Land und Bund in Höhe von etwa 26 Millionen Euro. Geld, das die Kommunen bei der Finanzierung ihrer Investitionen auch dringend brauchen. Denn schon lange ist klar, dass Bund und Land hierbei ihren Teil zu leisten haben.

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