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Silvester: Kriminalität im Berliner ÖPNV

08.01.18 (Berlin) Autor:Max Yang

Wenig besinnlich verlief die Zeit zwischen den Jahren im Berliner ÖPNV. Landespolizei und Bundespolizei registrierten verschiedene Straftaten im U- und S-Bahn-Netz. Am Silvesterwochenende konnten Bundespolizisten mehrere Taschendiebe auf frischer Tat erwischen. Am 30. Dezember gegen 01:50 Uhr morgens fielen Zivilfahndern am S-Bahnhof Ahrensfelde vier Männer aus Rumänien, der Republik Moldau und Somalia auf, die nacheinander einen schlafenden 50-jährigen Fahrgast abtasteten und ein offenbar erbeutetes Kartenetui durchstöberten. Gegen die einschlägig polizeibekannten Männer erließ ein Richter Untersuchungshaftbefehle.

Am darauf folgenden Sonntagmorgen gegen 4 Uhr bot sich das gleiche Bild für uniformierte Bundespolizisten, die am Potsdamer Hauptbahnhof eingesetzt wurden: Ein 32-jähriger Tunesier nahm das Mobiltelefon eines im Zug schlafenden Fahrgasts an sich. Der Tatverdächtige, gegen den bereits wegen Erschleichen von Leistungen ein Haftbefehl vorlag, wurde zum Antritt einer 33-tägigen Ersatzfreiheitsstrafe in eine brandenburgische Justizvollzugsanstalt gebracht.

Bei einem Messerangriff am Silvestermittag im U-Bahnhof Bayerischer Platz (Berlin-Schöneberg) ermittelt der Staatsschutz. Nach Aussage von Zeugen soll ein 23-jähriger Mann ohne ersichtlichen Grund mehrere Menschen in der Zwischenebene des U-Bahnhofs mit einem Messer angegriffen haben. Ein 50-jähriger Deutscher wurde vom Angreifer nach seiner Staatsangehörigkeit gefragt, danach angegriffen und leicht verletzt.

Der Mann wurde von alarmierten Polizisten festgenommen und zunächst in eine Klinik zur Vorstellung bei einem Psychiater gebracht. Nach Angaben des Tagesspiegels handelt es sich bei dem Täter um einen syrischen Staatsangehörigen. Es wird unter anderem auch ein mögliches islamistisches Motiv geprüft.

Am Abend des 2. Januars wurden drei Jugendliche im Alter zwischen 16 und 17 Jahren am U-Bahnhof Kienberg (Bezirk Hellersdorf) vorläufig festgenommen. Nachdem ein 17-jähriger im U-Bahn-Zug rauchte, soll es zu einem Konflikt mit einem 31-jährigen Fahrgast gekommen sein, bei dem nach einem Wortgefecht der 31-Jährige den Rauchenden schlug.

Am Mittwoch, 3. Januar, wurden zwei Fahrkartenkontrolleure durch Schwarzfahrer angegriffen. Ein 28-jähriger Russe versetzte morgens einem 46-jährigen Zugbegleiter in einem Regionalexpress auf der Fahrt zum Berliner Ostbahnhof einen Faustschlag ins Gesicht, am Abend zog ein 27-jähriger Deutscher ein Küchenmesser und bedrohte am Berliner Ostbahnhof einen S-Bahn-Sicherheitsmitarbeiter damit.

Einem 42-jährigen Fahrgast wurde am Morgen des 4. Januar auf dem U-Bahnhof Alexanderplatz von einem Unbekannten mit einer Stange auf den Kopf geschlagen. Alarmierte Polizisten stellten einen 47-jährigen Mann, der nach der Festnahme auf eigenen Wunsch in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses eingewiesen wurde. Das 42-jährige Opfer wurde ambulant im Krankenhaus behandelt.

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