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VBB mit starkem Fahrgastwachstum

19.04.17 (Berlin, Brandenburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die 44 Verkehrsunternehmen im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) haben auch im vergangenen Jahr wieder mehr Menschen von ihrem guten Angebot, ihrer Leistung und ihrem Service überzeugt. Nach einer vorläufigen Prognose der Verbund-Fahrgastzahlen wurde im Jahr 2016 erneut eine Rekordhöhe erreicht. Danach waren täglich 3,94 Millionen Menschen (2015: 3,81 Millionen) mit den Bussen und Bahnen im Verbundgebiet unterwegs – davon mehr als die Hälfte mit der BVG AöR.

Im gesamten Jahr 2016 fuhren insgesamt rund 1,44 Milliarden Reisende mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Verbundgebiet. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem prozentualen Wachstum von 3,5 Prozent und ist damit der größte Fahrgastzuwachs innerhalb der letzten zehn Jahre. Der deutschlandweite Wert der Mitgliedsunternehmen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) liegt bei einem Plus von 1,8 Prozent.

Hinzu kommt, dass das rein Berliner Wachstum deutlich höher sein dürfte und durch die Zustände im ländlichen Raum Brandenburgs abgeschwächt worden sein dürfte. Insgesamt ist also die Nachfrage in der Bundeshauptstadt besonders hoch und wird in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigen. Überdurchschnittliche Steigerungswerte verzeichnete auch 2016 wieder der Eisenbahn-Regionalverkehr. Rund 81 Millionen Fahrgäste nutzten die schnellen Regionalzugverbindungen für ihre Wege – ein Zuwachs von etwa 4,6 Prozent.

Das hat zum einen mit dem steigenden Verkehr innerhalb Berlins zu tun – viele RE-Linien werden hier als schnelle S-Bahn genutzt – sondern auch mit dem höheren Pendleraufkommen. Nicht alle können in den zentralen Bezirken Berlins wohnen, also gibt es bereits eine Tendenz, dass immer mehr Leute sich bezahlbare Wohnungen in den Außenbezirken mieten. Manch einer fährt dann mit dem Auto zur Arbeit, aber auch die öffentlichen Verkehrsmittel machen das Leben leichter.

Problematisch ist hierbei jedoch, dass gerade in Berlin der ÖPNV zwar zwischen Charlottenburg und Neukölln ausgesprochen attraktiv ist, aber gerade in den Randbezirken ist noch einiges an Aufholbedarf. Das gilt umso mehr für die kleineren Städte Brandenburgs im Berliner Umland. Mit einem besseren ÖPNV- und SPNV-Angebot lässt sich zudem der Druck aus den Wohnungsmärkten nehmen, weil man leichter ins Zentrum kommt.

Dass man insgesamt mehr Leistungen brauchen wird sieht auch VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel: „Um weiter im gesamten Verbundgebiet gut für die Zukunft gerüstet zu sein, muss bereits jetzt ein zukunftsgerechtes Mobilitätsangebot geplant und schrittweise umgesetzt werden. Der Bedarf nach Bus- und Bahnverbindungen wird definitiv weiter steigen. Angebotsanpassungen, intelligente Verzahnung mit anderen Verkehrsmitteln und digitale Lösungen, aber auch der Ausbau der Infrastruktur für die schnelle Schiene stehen ganz oben auf der VBB-Agenda.“ So will man sich für die Zukunft rüsten.

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