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Neue Wege über Rhein und Lauter

16.08.16 (Baden-Württemberg, Europa) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Initiative Trans-PAMINA setzt sich dafür ein, die regionalen grenzüberschreitenden Eisenbahn- und Buslinien im öffentlichen Personenverkehr von der Südpfalz und Baden ins Elsass und umgekehrt zu verbessern. Als Vertreter von Trans-PAMINA übergaben Gerhard Stolz und Uwe Haack in der letzte Woche dem Geschäftsführer des Karlsruher Verkehrsverbunds Alexander Pischon ein Weißbuch mit dem Titel „Neue Wege über Rhein und Lauter“.

In diesem Weißbuch formuliert Trans-PAMINA mehrere Vorschläge, durch deren Umsetzung aus Sicht der Initiative der grenzüberschreitende öffentliche Personennahverkehr im Eurodistrikt PAMINA in den kommenden Jahren verbessert werden könnte. Das Weißbuch des deutsch-französischen Regionalverkehrsforums soll als Beitrag zur öffentlichen Diskussion über dieses Thema dienen. „Der Karlsruher Verkehrsverbund hat großes Interesse daran, den grenzüberschreitenden Verkehr weiter zu entwickeln“, sagte Alexander Pischon mit Blick auf die im Weißbuch genannten Optimierungsvorschläge.

Der Austausch über deren Machbarkeit werde auf politischer Ebene grenzüberschreitend bereits geführt. „Hierbei gilt es zu bewerten, was tatsächlich umsetzbar ist. Die Anregungen müssen daraufhin geprüft werden, was politisch machbar und finanzierbar ist“, so Pischon. Karlsruhes Oberbürgermeister und Vorsitzender der TechnologieRegion Karlsruhe GbR Frank Mentrup (SPD) betont mit Blick auf die von Trans-PAMINA genannten Verbesserungsvorschläge: „Die Verbesserung des grenzüberschreitenden ÖPNV stärkt unsere gemeinsame Region und schafft die Voraussetzung zum weiteren Zusammenwachsen – nicht zuletzt in der Wirtschaft und der Ausbildung der jungen Menschen.

Ich habe mich deshalb auch im Eurodistrikt PAMINA für dieses Thema stark gemacht. Mit dem PAMINA-Aktionsplan, der im Juni durch die Verbandsversammlung des Eurodistrikts PAMINA verabschiedet wurde, sind die Weichen für die Verbesserung des grenzüberschreitenden ÖPNV gestellt. Für die Anregungen aus der Bürgerschaft in Form des Weißbuchs „Neue Wege über Rhein und Lauter“ bin ich sehr dankbar.“ Im Weißbuch werden von Trans-PAMINA fünf zentrale Vorschläge genannt: Die Buslinie 218 der Stadt Baden-Baden, die heute Baden-Baden mit Wintersdorf verbindet, könnte nach Einschätzung von Trans-PAMINA über die Iffezheimer Staustufe ins elsässische Roeschwoog verlängert werden.

Die Bahnlinie Rastatt – Roeschwoog – Haguenau könnte wieder in Betrieb genommen werden. Die Bahnlinie Strasbourg – Roeschwoog – Lauterbourg – Wörth könnte wieder durchgehend befahren werden. Die Bahnlinie Strasbourg – Haguenau – Wissembourg – Landau – Neustadt/Weinstraße könnte wieder durchgehend befahren werden. Es könnte außerdem ein grenzüberschreitender Tarif eingeführt werden. So soll die Euregio, wie Grenzregionen oft genannt werden, auch in ÖPNV-Fragen mit Leben gefüllt und die Schiene zur wortwörtlich grenzenlosen Alternative werden.

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