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Schweiz prüft Mobility Pricing

06.07.16 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Die meisten Kantone erachten Mobility Pricing als sinnvolles Instrument, um Kapazitäten auf Straße und Schiene besser zu nutzen und Verkehrs-spitzen zu brechen. Das hat die Anhörung zum bundesrätlichen Konzeptbericht ergeben. Der Bundesrat hat das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) daher beauftragt, nun zusammen mit interessierten Kantonen und Gemeinden die Möglichkeit von Pilotprojekten zu prüfen und die dazu nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen zu klären.

Modellrechnungen zufolge wird die Verkehrsleistung auf Straße und Schiene bis 2030 um rund ein Viertel zunehmen. Da Ausbauten teuer sind, ist es ergänzend dazu sinnvoll zu prüfen, wie die bestehende Infrastruktur besser genutzt werden kann. Eine große Herausforderung stellt dabei sowohl im privaten wie im öffentlichen Verkehr die stark schwankende Auslastung dar: Während es in den Zügen und auf den Straßen am Morgen und am Abend eng wird, gibt es zu den anderen Tageszeiten meist noch freie Kapazitäten.

Mobility Pricing bezweckt, die Auslastung zu glätten. Der Bundesrat hat verschiedene Modellvarianten geprüft und vor einem Jahr den Entwurf eines Konzeptberichts in die Anhörung gegeben. Jetzt liegt die Auswertung vor. Sie zeigt, dass die meisten Kantone, Parteien und Verbände Mobility Pricing grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Das UVEK wird als nächstes mit interessierten Kantonen und Gemeinden die Möglichkeit von Pilotprojekten prüfen.

Mehrere Kantone und Gemeinden haben im Rahmen der Anhörung ein entsprechendes Interesse angemeldet (siehe Kasten). Mit zeitlich befristeten, verkehrsträgerübergreifenden Pilotversuchen können Erfahrungen gesammelt und offene Fragen, etwa zu den Auswirkungen von Mobility Pricing auf Gesellschaft und Wirtschaft, geklärt werden. Das UVEK wird parallel dazu die rechtlichen Rahmenbedingungen klären.

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