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NVBW zieht weitere Direktvergaben zurück

03.09.12 (Baden-Württemberg) Autor:Sven Steinke

Im europäischen Amtsblatt hat die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) die Annullierung von zwei weiteren Netzen, die an DB Regio direkt vergeben werden sollten, bekannt gegeben. Eine der beiden Vergaben sollte den Weiterbetrieb von Nahverkehrsleistungen nach Auslaufen des großen Verkehrsvertrages bis zur Fertigstellung des unterirdischen Tiefbahnhofs Stuttgart 21 sicherstellen. Die andere sah vor RE-Leistungen für weitere 15 Jahre an DB Regio zu vergeben.

Das erste Vergabenetz umfasste die Nahverkehrsleistungen auf den Strecken von Stuttgart nach Heidelberg und Karlsruhe über Bietigheim-Bissingen mit einem jährlichen Volumen von rund 1,3 Millionen Zugkilometern pro Jahr. Mit der Direktvergabe sollte ab Oktober 2016, mit Auslaufen des großen Verkehrsvertrages, der Weiterbetrieb bis zur Fertigstellung von Stuttgart 21 sichergestellt werden.

Das zweite Vergabenetz umfasste die lukrativen Nahverkehrsleistungen auf den Strecken von Stuttgart nach Würzburg, Karlsruhe und Ulm (Filstal, NBS). Außerdem sind Linien auf der Strecke Ulm – Friedrichshafen – Lindau enthalten. Das Netz sollte ab Dezember 2015 für 15 Jahre an DB Regio direkt vergeben werden. In der ersten Betriebsstufe war ein Volumen von 7,7 Millionen Zugkilometern pro Jahr und mit der Fertigstellung von Stuttgart 21 waren 9,6 bis 11,2 Millionen Zugkilometer pro Jahr vorgesehen.

Durch den Regierungswechsel und den bereits bekannten Verzögerungen bei der Fertigstellung des neuen Tiefbahnhofs ist die Vergabeankündigung hinfällig geworden. Die NVBW erarbeitet derzeit ein neues Vergabekonzept das die schrittweise wettbewerbliche Vergabe der Nahverkehrsleistungen aus dem großen Verkehrsvertrages sicherstellen soll. Die NVBW schrieb bei der Vergabe eines Beratungsauftrages bereits, dass mit dem Auslaufen des großen Verkehrsvertrages im September 2016 ein Leistungsvolumen von 40 Millionen Zugkilometern pro Jahr vergeben werden muss und dies per Ausschreibung nicht möglich ist.

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