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VCD Elbe-Saale: Schienenverkehr ausbauen statt Saalekanal

03.09.12 (Sachsen-Anhalt) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Landesverband Elbe-Saale des Verkehrsclubs Deutschland e.V. sieht das Gutachten der Firma LUB Consult zum Saalekanal äußerst kritisch. Dort ist die Rede von einem Güteraufkommen von fast 1,5 Millionen Tonnen im Jahr. „Da fragt man sich doch, wo diese Mengen herkommen sollen, wenn die Gutachter des Bundes nur von höchstens 560.000 Tonnen ausgehen und man die tatsächlich auf der Elbe transportierten Mengen ansieht“ so der Landesvorsitzende Jan Krehl.

Krehl: „Die Wirtschaft unterliegt starken Schwankungen wie Wirtschaftskrisen, Verlagerungen der Betriebe oder Abnahmeprobleme – und dann kommen noch die Wasserstandsprobleme dazu.“ Er weist darauf hin, dass die Elbe bei Niedrigwasser, wie im Moment, einen Wasserstand von weniger als einem Meter habe, so dass wirtschaftlicher Güterverkehr kaum möglich sei. „Selbst die Personenschifffahrt kann nicht alle Anleger anfahren, da der Wasserstand zu niedrig ist.“

Aus diesem Grund müssen als Sicherheit für Hoch- und Niedrigwasser zusätzlich die Schienenwege ausgebaut werden, so der VCD. Ansonsten sei ein Transport lediglich bis zur Elbe möglich. „Dann ist es doch sinnvoller, sofort und ausschließlich die Schienenwege auszubauen und hierfür das für den Kanalbau geplante Geld besser einzusetzen.“ Zudem würden dadurch auch heimische Arbeitsplätze gesichert statt für die überwiegend ausländischen Schiffsführer. Kanalbau sei ein deutlich tieferer Eingriff in die Ökosysteme als Schienenbau.

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