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Nordbahn erhält Zuschlag beim zweiten Los des Netz Mitte

12.04.12 (Hamburg, Schleswig-Holstein) Autor:Sven Steinke

Die nordbahn wird moderne Elektrotriebzüge vom Typ FLIRT einsetzenIm Rahmen der Ausschreibung des Netz Mitte konnte sich die nordbahn den Zuschlag für das zweite Los mit den Regionalzügen von Hamburg nach Wrist bzw. Kellinghusen sichern. Die Tochter der AKN und der BeNEX wird mit den zusätzlichen 1,6 Millionen Zugkilometern pro Jahr, das Volumen ihrer Verkehrsleistungen ab Dezember 2014 fast verdoppeln. Zum Einsatz kommen 14 moderne Elektrotriebzüge vom Typ FLIRT.

Während DB Regio sich den Zuschlag für das Los A mit den Expresslinien von Hamburg nach Kiel und Flensburg bereits vor mehreren Monaten sichern konnte, musste die Landesweite Verkehrsservicegesellschaft Schleswig-Holstein (LVS) das Los B mit geänderten Bedingungen erneut ausschreiben, weil keine wirtschaftlich tragfähigen Angebote eingingen. Unteranderem wurden auch Angebote mit Gebrauchtfahrzeugen zugelassen. Die nordbahn konnte sich trotzdem mit ihrem Angebot, das neue Elektrotriebzüge enthält, durchsetzen.

Wolfgang Dirksen, Geschäftsführer der BeNEX sagte: „Dies ist ein wichtiger Schritt für die nordbahn. Auf dieser Basis sind wir gut aufgestellt für den Wettbewerb um weitere Strecken. Das neue Angebot wird die Kunden in jedem Fall qualitativ und quantitativ überzeugen.“ Zum Aufbau des Betriebes wird das Unternehmen rund 115 Millionen Euro in neue Fahrzeuge und eine Werkstatt investieren. Zusätzlich müssen rund 60 Mitarbeiter bis zur Betriebsaufnahme im Dezember 2014 eingestellt werden.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Jost de Jager zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen des Ausschreibungsverfahrens, so werden zukünftig moderne Elektrotriebzüge statt der 40 Jahre alten Wagen aus Bundesbahnzeiten eingesetzt. Zusätzlich werden die Verträge des Netz Mitte zukünftig weniger kosten, während heute noch 10,40 Euro pro Zugkilometer erforderlich sind, werden es zukünftig im Durchschnitt nur noch 6,23 Euro sein. Gleichzeitig wird das Angebot um 13 Prozent ausgeweitet. Besorgt zeigt sich der Minister aber über die Preissteigerungen bei den Infrastrukturgebühren der Deutschen Bahn, diese könnten langfristig die Erfolge gefährden.

Mit der Ausschreibung soll sich das Nahverkehrsangebot deutlich verbessern. So fahren die Regionalzüge aus Richtung Itzehoe zukünftig im Stundentakt zum Hamburger Hauptbahnhof statt nach Hamburg-Altona. Der bisherige Endpunkt wird dann nur noch von zusätzlichen Verstärkerleistungen in der Hauptverkehrszeit und in Tagesrandlagen angefahren.

Die heute noch ab Neumünster verkehrenden Regionalzüge fahren zukünftig nur noch ab Wrist, weil die Anbindung Neumünsters durch zusätzliche Expresszüge als ausreichend angesehen wird. Dabei ist optional die Verlängerung ab Wrist über eine derzeit stillgelegte Nebenbahn in die knapp 8.000 Einwohnerstadt Kellinghusen vorgesehen. Außerdem sollen die Regionalzüge zukünftig stündlich nach Hamburg-Altona fahren und nicht mehr in Pinneberg enden.

Bild: BeNEX

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