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Neue Hochbahnsteige bei der U-Bahn in Düsseldorf

30.10.11 (VRR) Autor:Jürgen Eikelberg

Seit Mitte der 1980er Jahre gibt es in Düsseldorf das Stadtbahnnetz, das aus dem Straßenbahnnetz hervorgegangen ist. Die gute alte Straßenbahn gibt es aber immer noch. Mit Ausnahme von zwei Überschneidungen, wo Stadtbahn und Straßenbahn sich die Trasse teilen, verläuft das Stadtbahnnetz weitgehend entweder im Tunnel oder auf eigenen Trassen. In den vergangenen Jahren hat die Düsseldorfer Rheinbahn schon viele Haltestellen mit Hochbahnsteigen ausgestattet und damit mobilitätseingeschränkten Menschen, Rollstuhlfahrern und Familien mit Kinderwagen den Zugang zu den hochflurigen Stadtbahnwagen erleichtert.

Diesen Weg setzt die Rheinbahn in den kommenden Jahren weiter fort. So werden ab Ende 2012 die Umbauarbeiten an den Stationen Heerdter Lohweg und Heerdter Sandberg beginnen. Dort halten die Linien U70, U74 und U76, am Heerdter Sandberg auch noch die U77. Die künftigen Hochbahnsteige werden nicht wie die bisherigen Haltestellen versetzt, sondern parallel angelegt. „Das gewährleistet eine gute soziale Kontrolle der Hochbahnsteige“, sagte Günther Gierling vom Amt für Verkehrsmanagement. Die Hochbahnsteige werden 95 Zentimeter hoch bei einer Breite von 3,30 Metern. Um diese Breite zu erreichen, müssen an der Haltestelle Heerdter Sandberg drei Bäume und an der Haltestelle Lohweg zwei Bäume gefällt werden, weil sie zu nah am künftigen Bahnsteig stehen. Im Gegenzug werden 13 neue Bäume gepflanzt. Dabei hat man sich bei der Stadt mit den zu fällenden Bäumen noch sehr zurückgehalten. „Ich hätte am liebsten alle Bäume in diesem Bereich gefällt“, bemerkte Gierling. Doch habe man sich viel Mühe gegeben und erst einmal geschaufelt, um sich einen Überblick über die Wurzeln zu verschaffen. „Wir haben viel geknobelt und ein spezielles Bauverfahren entwickelt, um die Bäume weitgehend zu schonen.“

Die linksrheinischen Bezirksvorsteher stimmten geschlossen für den Bau der Hochbahnsteige, einzig die Grünen fragten nach, wann denn die Bäume gefällt würden. Da das Bauvorhaben zur Zeit noch in der Genehmigungsphase stehe, könnten die Bäume erst Ende 2012 oder Anfang 2013 gefällt werden, versicherte Gierling. Offensichtlich waren sie durch die Ankündigung, dreizehn neue Bäume als Ersatz zu pflanzen, besänftigt worden.

Die neuen Bahnsteige werden 78 Meter lang und 3,30 Meter breit sein. Damit sei diese Bauweise für die Station Luegallee nicht geeignet, bemerkte Rolf Tups (CDU), der sich natürlich auch an den anderen Stationen Hochbahnsteige wünscht. Bislang müssen nämlich Rollstuhlfahrer oft lange Umwege in Kauf nehmen und mit ihrem Rollstuhl fahren, um an ihr gewünschtes Ziel zu gelangen.

Doch auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, und somit besteht die berechtigte Hoffnung, dass auch an den anderen Stationen, soweit möglich, Hochbahnsteige gebaut werden. Die Stadt Düsseldorf und die Rheibahn sind jedenfalls fest entschlossen dazu. Aber bis es dazu kommt, fließt noch viel Wasser den Rhein herunter.

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