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Schon wieder Gewalt in der Berliner U-Bahn

31.10.11 (Berlin) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Gewalt in der Berliner U-Bahn reißt offensichtlich nicht ab. Wieder ist in einem Berliner U-Bahnhof ein Mann Opfer eines gewalttätigen Übergriffs geworden. Am Sonntagmorgen griffen vier unbekannte Täter einen 24 Jahre alten Obdachlosen im U-Bahnhof Kurfürstendamm an und verletzten ihn, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Der Mann hatte sich gerade zum Schlafen niedergelegt, als Unbekannte ihn anpöbelten und auf ihn einschlugen und eintraten. Die Angreifer ließen erst von ihm ab, als ein 19-Jähriger sie aufforderte, aufzuhören und die Polizei alarmierte. Der Obdachlose wurde mit Prellungen und Schürfwunden in ein Krankenhaus eingeliefert.

Brutale Überfälle in der U-Bahn hatten in den vergangenen Monaten wiederholt für öffentliche Empörung und eine anhaltende Debatte über Sicherheit im Nahverkehr gesorgt.

Nun ist ein U-Bahnhof nicht unbedingt ein Schlafplatz und ein Obdachloser wird nicht für viel Aufsehen sorgen, doch wo sollen Obdachlose hin, wenn kein geeignetes Angebot an öffentlichen und sauberen Schlafplätzen zur Verfügung steht und wo er nicht in Gefahr geht, seines letzten Hab und Guts beraubt zu werden?

Ein schlafender Obdachloser stört vielleicht das Bild von einem U-Bahnhof, aber von ihm geht keine Gefahr aus. Ganz anders von den Tätern, die offenbar ein anderes Menschenbild vor Augen haben. Obdachlose passen weder in das Bild rechts- oder linksextremistischer Kreise.

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