ZRL: Herbstproblematik überwunden
26.05.10 (Allgemein) Autor:Sven Steinke
In der Vergangenheit gingen im ZRL die Pünktlichkeitswerte spürbar zurück, sobald die Blätter fielen. Ursache hierfür ist ein Schmierfilm auf den Schienen, der durch Laub und Industriestaub entsteht. Durch diesen Schmierfilm verlängern sich die Brems- und Beschleunigungswege. Im Ruhr-Sieg-Netz und Hellweg-Netz wurden in der Vergangenheit größtenteils Fahrzeuge der Baureihen ET 425 bzw. ET 426 eingesetzt, die über keine Bremseinrichtung verfügen die vom Reibwert zwischen Rad und Schiene unabhängig ist. Andere Fahrzeuge verfügen meist über eine sog. Magnetbremse, um dieses Problem zu umgehen. Dazu kommt, dass bei den oben genannten Baureihen die zulässige Höchstgeschwindigkeit regelmäßig herabgesetzt wurde, um ein überfahren von Halt zeigenden Signalen zu vermeiden. Durch den Einsatz anderer Fahrzeuge im Rahmen von Ausschreibungen konnte die Situation verbessert werden. Die neuen Fahrzeuge vom Typ Stadler FLIRT verfügen über Magnetschienenbremsen und einer hohen Achslast auf den Antriebsachsen, dadurch können die Fahrzeitverluste kompensiert werden.
Die Werte der einzelnen Netze: (vorne Pünktlichkeit, hinten Ausfälle)
- Hellweg-Netz (ERB) 87,6% 0,5%
- DB-Großvertrag (DB) 89,3% 0,5%
- Westmünsterland-Bahn (PEG) 91,4% 0,3%
- Sauerland-Netz (DB) 95,1% 0,2%
- Ruhr-Sieg-Netz (ABR) 96,5% 0,2%
Dabei muss aber beachtet werden, dass bei den einzlenen Netzen unterschiedliche Wertungskriterien gelten. Beim Hellweg-Netz gilt ein Zug als verspätet, sobald nur ein Halt mit mehr als 2 Minuten Verspätung erreicht wird. Beim DB-Großvertrag hingegen gilt ein Zug als verspätet, sobald ein Zug an einem der definierten Messpunkte mehr als 4 Minuten Verspätung hat. Auch beachtet werden müssen Bautätigkeiten wie auf der Westmünsterland-Bahn, wo die Strecke zwischen Lünen und Preußen teilweise nur eingleisig befahrbar war.