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Erneuter Streik der GDL bei der Hessischen Landesbahn und vectus

31.10.11 (Hessen) Autor:Jürgen Eikelberg

„Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Lokomotivführer der Hessischen Landesbahn (HLB) und der vectus Verkehrsgesellschaft am morgigen Montag ab 3.30 Uhr erneut zu einem Streik aufgerufen. Das Ende wird die GDL gesondert bekannt geben.“. Mit diesem Standardsatz hat die GDL die erneuten Arbeitskampfmaßnahmen in der Nacht zu heute auf ihrer Internetpräsenz angekündigt. Zu spät, um Pendler als direkt betroffene zu warnen.

Dabei waren die GDL und die HLB auf einem guten weg, denn der Lokführerrahmentarivfertrag und der Betreiberwechseltarifvertrag ist auf beiden Seiten unstrittig. Es geht hier lediglich um Haustarifverträge, mit denen die GDL nicht zufrieden ist.

Die GDL hat sich bereits am vergangenen Mittwoch mit einem allerdings nur eintägigen Streik wieder in Erinnerung gerufen. Zuvor hat sie den Arbeitgebern nach dem 28 Tage dauernden Streik im September fast vier Wochen Zeit gegeben, ein Angebot zu unterbreiten.

Die HLB und vectus hätten kein verbessertes Angebot vorgelegt, beide Unternehmen hätten sich wohl mit den Arbeitskämpfen arrangiert, so die Gewerkschaft. Dabei sind seit dem letzten Streik gerade mal zwei Werktage vergangen.

„Das Wohl der Fahrgäste scheint ebenso wenig eine Rolle zu spielen wie das ihrer Beschäftigten. Sie wollen den Wettbewerb weiter über die Lohnkosten bestreiten. Mit der Haltung ‚Kopf durch die Wand’ werden sie aber keinen Erfolg haben“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.

Das Unternehmen trage hohe Streikkosten, die Fahrgäste würden nachhaltig verärgert und das Vertrauen der Mitarbeiter aufs Schärfste beeinträchtigt. Die GDL habe  jedoch das Vertrauen ihrer Mitglieder und sie werde sie nicht enttäuschen. Deshalb gehe der Streik in die nächste Runde.

Bis zu acht Prozent sollen die Lokomotivführer weniger bekommen als bei den inhaltsgleichen Rahmentarifverträgen. Für die vectus soll es außerdem eine Deckelung der Stufenangleichung auf einen im Verkehrsvertrag fixierten Preisindex geben, so die GDL.

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