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Wien: Alle 240 Radstationen in Betrieb

08.11.22 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Seit dem 1. April haben die Wiener Linien neben U-Bahn, Bim und Bus auch Leih-Fahrräder im Angebot. Nach und nach wurden die Wien-Mobil Rad-Stationen in den letzten Monaten errichtet. Jetzt befindet sich das System im Vollausbau: An 240 Standorten können insgesamt 3.000 Räder ausgeliehen und zurückgegeben werden – und das in allen 23 Bezirken. Die Bilanz nach den ersten sieben Monaten fällt sehr positiv aus, denn selbst im Teilausbau wurden die Räder bereits fleißig genutzt.

Bereits im ersten Monat haben sich 13.000 Menschen registriert, aktuell sind es über 75.000 Menschen. Insgesamt wurden die Räder über 200.000 Mal ausgeliehen. Alle ehemaligen Citybike-Stationen wurden mittlerweile durch WienMobil Rad ersetzt und zusätzliche neue Stationen errichtet. „Es freut mich, dass so viele Wienerinnen und Wiener die WienMobil Räder als ergänzendes Angebot zu den Öffis mit Begeisterung nutzen und damit klimafreundlich durch die Stadt kommen. Das dichte Netz mit 240 Stationen in ganz Wien macht das System besonders zugänglich“, sagt Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ).

Der bisher meistgenutzte Standort ist unangefochten die Station Oper. Dahinter erfreuen sich die Stationen am Hauptbahnhof, Volksgarten und Westbahnhof an großer Beliebtheit. Aber auch in jenen Bezirken, die bislang kein Leihrad-Angebot hatten, gibt es sehr gut genutzte Standorte: So findet sich Kaisermühlen VIC unter den Top-10-Stationen. Auch Handelskai, Kagran und Floridsdorf sind beliebt.

Die Ausweitung des Angebots auf alle Bezirke wird von den Nutzern also gut angenommen. Die Leihräder werden besonders gerne für kurze Strecken genutzt. Im Durchschnitt liegt die Fahrtdauer bei etwa einer halben Stunde. Über 99 Prozent der Ausleihen erfolgen über die App, nur 0,5 Prozent nutzen die Möglichkeit über die Hotline. Bei gutem Wetter greifen mehr Menschen zum Rad, der Monat mit den meisten Ausleihen (über 40.000) war der August. Auch an den Wochenenden werden die Räder besonders gerne ausgeborgt, unter der Woche sind die Spitzenzeiten vormittags zwischen 9:00 und 10:00 Uhr, sowie abends zwischen 18:00 und 19:00 Uhr.

„Nach einem halben Jahr zeigt sich, dass die Wien-Mobil Räder bereits aus dem Mobilitätsangebot der Stadt nicht mehr wegzudenken sind. Wir haben ein dichtes und auch preislich attraktives Angebot geschaffen, das gerne und viel genutzt wird“, freut sich Wiener Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.

Die Räder können ab dreißig Cent pro halbe Stunde genutzt werden, wenn man bereits zu den Zeitkarteninhabern zählt. Den vergünstigten Tarif gibt es für Besitzer von Jahreskarten, (Top-) Jugendtickets, Semesterkarten und jetzt auch für Klimatickets. Konventionelle ÖPNV-Angebote und Kurzzeitmieten ergänzen sich optimal. Deshalb wurde erst im September Wien-Mobil Auto ausgeweitet. Die ersten fünfzig E-Autos sind bereits unterwegs, bis nächstes Jahr verdoppeln die Wiener Linien dieses Angebot: Vom Kleinwagen bis hin zum ausleihbaren Transporter.

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