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Mittelrheinbahn vor der Neuvergabe

08.09.20 (go.Rheinland, Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Das Verfahren zur wettbewerblichen Vergabe der Mittelrheinbahn ist am 1. September mit der erfolgten Veröffentlichung der Auftragsbekanntmachung im EU-Amtsblatt an den Start gegangen. Das Vergabeverfahren wird von Aufgabenträger in Rheinland-Pfalz sowie dem Nahverkehr Rheinland (NVR) gemeinsam durchgeführt. Aktuell fährt hier Trans-Regio.

Die drei Zweckverbände bestellen als SPNV-Aufgabenträger bereits heute die Verkehrsleistungen auf der Mittelrheinbahn, d.h. der Regionalbahn-Linie 26 Köln – Bonn – Koblenz – Bingen – Mainz. Mit der Neuvergabe verbunden sind zeitgemäße Komfortmerkmale wie zum Beispiel für den Fahrgast kostenfreies WLAN im Zug. Außerdem soll das fahrplanmäßige Angebot ausgeweitet werden.

So ist zum Beispiel die Dreifachtraktion zwischen Köln und Remagen fester Bestandteil der Ausschreibung. Außerdem ist eine Verlängerung über den jetzigen Endpunkt Köln-Deutz hinaus bis zum Kölner Flughafen geplant, sodass dieser direkt an die linke Rheinstrecke angebunden wird und auch Mainz und Koblenz einen umsteigefreien Regionalzug dorthin haben.

Zur Wahrung der Interessen der Arbeitnehmer muss der Gewinner der Ausschreibung dem Betriebspersonal ein Übernahmeangebot entsprechend deren aktuellen Arbeitsverträgen anbieten. Außerdem gilt auf dem gesamten Linienweg – auch für mögliche Subunternehmer – das rheinland-pfälzischen Tariftreuegesetz. Bei der Konzeption der Neuausschreibung der Mittelrheinbahn haben sich die drei Zweckverbände SPNV-Nord, ZSPNV Süd und NVR am aktuellen Fahrplanangebot der RB 26 Köln – Koblenz – Mainz orientiert, dieses aber unter Berücksichtigung der Nachfrage teilweise weiterentwickelt.

Sofern sie einer Modernisierung unterzogen werden, können die Unternehmen auch mit Gebrauchtfahrzeugen anbieten, allerdings sind auch neu anzuschaffende Fahrzeuge möglich. Der Verkehrsvertrag läuft ab Dezember 2023 für zehn Jahre. Es werden 3,2 Millionen Zugkilometer im Jahr erbracht, das sind bedingt durch die Flughafenanbindung rund 200.000 mehr als aktuell. Die Leistungen sollen vollständig als Bruttovertrag ausgeschrieben werden.

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