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Zwanzig Jahre Eurobahn

28.05.20 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld

Vor zwanzig Jahren, am 28. Mai 2000, hat die Eurobahn damals mit den Linien RB 71 (Ravensberger Bahn) und RB 73 (Der Lipperländer) erstmals den Betrieb aufgenommen. Seitdem ist man aus dem SPNV in Nordrhein-Westfalen nicht mehr wegzudenken, die weiß-gelben Züge sind fester Bestandteil der Eisenbahn zwischen Rhein und Weser.

„Wenn wir an die Anfänge der Privatisierung bis zum heutigen Tag denken, hat sich eine Menge in der Branche entwickelt. Gemeinsam arbeiten wir an der Verkehrswende. Ein verbessertes Fahrgastangebot, moderne Züge sowie die Steigerung von Fahrgastzahlen lassen uns positiv in die Zukunft des Schienenpersonennahverkehrs blicken. Ein besonderer Dank gilt unseren Fahrgästen und unseren Mitarbeitern sowie unseren Branchenpartnern, die uns täglich begleiten und zur Seite stehen“, sagt Magali Euverte, Vorsitzende der Geschäftsführung Keolis Deutschland.

Sieben Leute des damaligen Teams sind noch heute an Bord und feiern ihr zwanzigjähriges Betriebsjubiläum. Heute betreibt man die Linien von damals noch immer – und 14 weitere. Mit zwei zentralen Werkstätten, rund tausend Mitarbeitern und 96 Zügen ist man deutlich größer als einst. Mit dem Maas-Wupper-Express, RE 13, fährt die Eurobahn seit 2010 täglich alle Reisende bis ins Nachbarland Niederlande.

Mit der Übernahme der Linie RB 61 im Dezember 2017 wird zudem grenzüberschreitend bis Hengelo, Niederlande, gefahren. Für die Ausbildung der Triebfahrzeugführer bedeutet dies nebst Streckenkunde, Lernen des niederländischen Regelwerkes sowie der Sprache. Nebst der Beförderung von Reisenden setzt die Eurobahn einen Schwerpunkt auf Berufsausbildung und Qualifizierung.

Nebst dreijähriger Berufsausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst mit abschließender Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer werden zudem junge Menschen in den Ausbildungsberufen zum Mechatroniker sowie zum Fachinformatiker für Systemintegration ausgebildet. Zum 1. September starten insgesamt neun junge Menschen ihre Berufsausbildung bei Keolis Deutschland.

Darüber hinaus gibt es für Interessierte und Quereinsteiger die Möglichkeit, innerhalb einer rund elfmonatigen Qualifizierung auf dem zweiten Bildungsweg den Beruf des Triebfahrzeugführers zu erlernen. Dabei setzt das Unternehmen auf Chancengleichheit und Diversity.

„Frauenpower im Führerstand oder auch in der Führungsebene sind für uns keine Floskeln, sondern gelebte Praxis. Wir liegen mit rund sieben Prozent weiblicher Triebfahrzeugführerinnen bspw. über den Branchendurchschnitt von vier Prozent. Da ist natürlich weiterhin noch Luft nach oben“, ergänzt Euverte.

Und so ein zwanzigjähriges Jubiläum hätte eigentlich auch gefeiert werden müssen – und sollen. Doch nach den schweren Stürmen im Januar und Februar kam die Corona-Krise dazwischen, die einen größeren Festakt verhindert. Als Ersatz wird es im Frühsommer 2021 dafür den Festakt 20+1 geben.

Foto: Keolis / C. Köster

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