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VVS mit Fahrgastrekord 2017

27.02.18 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld

Der VVS-Aufsichtsratsvorsitzende und Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und die beiden VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger und Horst Stammler haben einen neuen Fahrgastrekord verkündet. Noch nie sind so viele Fahrgäste mit den Bahnen und Bussen in der Region Stuttgart gefahren wie im vergangenen Jahr. Die Verkaufsstatistik weist über 382 Millionen Fahrten aus.

Die bezahlten Fahrten im VVS sind damit gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent gestiegen. Die Steigerungsrate ist bundesweit – wie bereits in den Vorjahren – überdurchschnittlich: Nach einer vorläufigen Bilanz des VDV stiegen die Fahrgastzahlen bundesweit im Durchschnitt um 1,4 Prozent. „Der seit Jahren erkennbare Trend setzt sich fort: Der öffentliche Nahverkehr in Stuttgart und der Region ist weiter auf einem starken Wachstumskurs“, sagt OB Kuhn bei der Vorstellung der Fahrgastbilanz.

„Wir erleben gerade, was wir für eine nachhaltige Verbesserung der Luft im Talkessel brauchen: Die Menschen nutzen immer mehr Busse und Bahnen und lassen das Auto stehen“, so Kuhn weiter. VVS-Geschäftsführer Horst Stammler führt das Rekordergebnis vor allem darauf zurück, „dass immer mehr Stammkunden unsere Angebote nutzen. Besonders das Firmenticket ist dank des Engagements von mehr als 600 Unternehmen auf dem Höhenflug“.

Geschäftsführerkollege Thomas Hachenberger weist auch auf die gute wirtschaftliche Lage in der Region Stuttgart mit einem Wachstum bei den Beschäftigten und einem leichten Anstieg der Einwohnerzahlen hin. Auch die finanziellen Anstrengungen der Aufgabenträger hätten zu dem guten Ergebnis beigetragen: „Die Fahrgäste hatten noch nie ein so umfassendes Verkehrsangebot und so vielseitige Fahrtmöglichkeiten zur Verfügung“, so Hachenberger.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn ging auch auf die Überlegungen der Bundesregierung zu einem „kostenlosen ÖPNV“ ein. „Der öffentliche Nahverkehr ist hier einer der wichtigsten Problemlöser für Städte mit einer hohen Schadstoffbelastung“, sagte Kuhn. Er zeigte sich aber skeptisch, dass es gelingt, den ÖPNV für den Fahrgast vollkommen kostenfrei zu gestalten: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bund die 533 Millionen Fahrgeldeinnahmen im VVS übernimmt. Für uns gilt es in erster Linie, die Infrastruktur auszubauen, neue Fahrzeuge zu beschaffen und die Tarifangebote zu verbessern. Grundsätzlich wäre es schön, wenn der Bund sich mehr um den kommunalen Nahverkehr kümmert“, erklärt Kuhn.

Für ihn ist es jetzt wichtig, mit Hochdruck an einer Tarifzonenreform im VVS zu arbeiten. Die bisherige Tarifstruktur besteht seit der Verbundgründung vor 40 Jahren in fast unveränderter Form. Künftig sollen in Stuttgart die Zonen 10 und 20 zusammengelegt werden. Dazu hat der Gemeinderat im Rahmen der Haushaltsberatungen einen Beschluss gefasst. „Ab 2019 stellt die Stadt jährlich neun Millionen Euro zur Verfügung, um in Stuttgart eine einheitliche Zone anzubieten“, so Fritz Kuhn.

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