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VBZ testen autonomes Fahren

19.02.18 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) führen noch bis zum Ende der Woche einen Testbetrieb mit einem selbstfahrenden Shuttle auf dem VBZ-Areal in Altstetten durch. Das Fahrzeug wird von den VBZ Self-e genannt, weil es selbstfahrend ist und einen rein elektrischen Antrieb hat. Die VBZ möchten aus dem Test Rückschlüsse auf die aktuellen technischen Möglichkeiten im Bereich des automatisierten Fahrens ziehen und betriebsintern Erfahrung für den späteren Betrieb autonomer Fahrzeuge sammeln.

Begleitet wird der Testbetrieb von Workshops, in denen Mitarbeitende der VBZ sich mit der Frage auseinandersetzen, welche Auswirkungen die neue Technologie auf die Mobilität der Zukunft haben könnte und wie sich das Unternehmen diesen Herausforderungen stellen kann. Die Angestellten der VBZ können den Shuttle während der Betriebszeiten benutzen, um die Technik kennenzulernen. Die gesamte Strecke auf dem abgesperrten VBZ-Areal hat eine Länge von 1,3 Kilometer und umfasst fünf Haltestellen, wobei auch eine Buskante angefahren wird.

Das Fahrzeug muss sich auf der Strecke im Werkverkehr zurechtfinden und quert die Testgleise auf dem Areal. Self-e wird auf seinen Runden von speziell geschultem Begleitpersonal begleitet – ein wirklich autonomes Fahren ist technisch noch nicht möglich. Das Begleitpersonal kann im Notfall, oder wenn das System eine Situation nicht bewältigen kann, jederzeit eingreifen. Self-e orientiert sich mit GPS und verschiedenen Lidar-Laserscannern sowie Kameras und kann damit mögliche Gefahren erkennen und Kollisionen vermeiden.

Für den Test konnte das Fahrzeug des Swiss Transit Lab von der Neuhauser Firma AMoTech ausgeliehen werden. Betrieben wird das Fahrzeug von den Verkehrsbetrieben Schaffhausen (VBSH). Das persönliche Erleben der technischen Möglichkeiten bildet einen wichtigen Teil des Testbetriebs zum automatisierten Fahren. In den begleitenden Workshops werden Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen der VBZ gruppenspezifisch ins Thema eingeführt.

Dabei werden verschiedene Szenarien einer möglichen zukünftigen urbanen Entwicklung vorgestellt. Im Verlauf der Workshops werden die Mitarbeiter animiert, sich in interaktiven Gruppenarbeiten mit Fragen zur Rolle der VBZ sowie zum Einfluss auf die eigenen Tätigkeiten auseinanderzusetzen. Die Resultate aller Workshops werden gesammelt und ausgewertet, um in die langfristige Strategie der VBZ einzufließen. Geleitet werden die Workshops von Angestellten der VBZ, welche sich innerhalb des Innovationsmanagement bereits mit diesen Zukunftsthemen auseinandersetzten.

Die Stadt Zürich hat sich das Ziel gesetzt eine Smart City und ein führender Hub für Innovation zu werden. Das Projekt steht daher in einem größeren Kontext: Wichtig ist es Lösungen auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Darum geht es beim Testbetrieb. Die VBZ verfolgen als Unternehmen der Stadt Zürich das Ziel, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.

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