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Hochbahn treibt Barrierefreiheit voran

09.02.18 (Hamburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Dieses Jahr biegt der barrierefreie Ausbau der Hamburger U-Bahn-Haltestellen auf die Zielgerade ein: Im Jahr 2018 baut die Hamburger Hochbahn AG an insgesamt 14 Haltestellen. Bis zum Jahresende werden achtzig Prozent aller Haltestellen über Aufzüge, erhöhte Bahnsteige und Orientierungshilfen für sehbehinderte Menschen verfügen.

Bis zum Jahr 2021 sollen dann sogar 95 Prozent aller Haltestellen auch älteren Menschen, Eltern mit Kinderwagen und Fahrgästen mit Handicap einen einfachen und bequem Zugang zur U-Bahn bieten. Im laufenden Jahr werden allein acht Haltestellen barrierefrei: auf der U1 sind es die Haltestellen Langenhorn Nord und Meiendorfer Weg, auf der U2 die Haltestellen Hagendeel und Joachim-Mähl-Straße sowie auf der U3 die Haltestellen Hoheluftbrücke, Uhlandstraße, Lübecker Straße und Habichtstraße.

Täglich nutzen insgesamt weit über 80.000 Fahrgäste diese Haltestellen. Jens-Günter Lang, Technik-Vorstand der Hochbahn: „Mitte 2012 sind wir mit den Arbeiten im Rahmen des Senatsprogramms zum beschleunigten barrierefreien Ausbau gestartet. Damals lag der Anteil der barrierefreien Haltestellen bei gerade einmal gut vierzig Prozent. Den Anteil in nur sechs Jahren zu verdoppeln, war ein enormer Kraftakt.“

Und der Kraftakt geht weiter. Die Hochbahn wird in diesem Jahr im Rahmen eines zusammenhängenden Großprojekts alle noch fehlenden Haltestellen auf dem östlichen Ast der U1 in Angriff nehmen: Lohmühlenstraße, Lübecker Straße, Ritterstraße, Wandsbeker Chaussee, Straßburger Straße und Alter Teichweg. Diese Haltestellen werden täglich von über 100.000 Fahrgästen genutzt. Beginnen wird der barrierefreie Ausbau der Haltestellen im Frühjahr 2018.

Die Fertigstellung soll bis zum Sommer 2019 erfolgen. Die Arbeiten, die nicht im laufenden Betrieb möglich sind und eine Betriebsunterbrechung erfordern, finden in den fahrgastschwächeren Sommerferien statt. Um die Einschränkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, werden die erforderlichen Unterbrechungen in einer Wanderbaustelle für zwei Wochen vorgenommen.

Die ersten zwei Ferienwochen (30.6.-15.7.) wird die U1 zwischen Hauptbahnhof und Wartenau unterbrochen. Es folgen die Abschnitte Wartenau bis Wandsbek Markt (16.7.-1.8.) und Wandsbek-Markt bis Wandsbek Gartenstadt (2.-17.8.). Volker Schmidt, Hochbahn-Projektleiter für den barrierefreien Ausbau: „Aus den vergangenen Jahren wissen wir, dass es für die Kunden insgesamt deutlich besser ist, wenn wir die Einzelmaßnahmen zu einem Großpropjekt bündeln und in einem Rutsch abarbeiten. Mit der Wanderbaustelle und einem entsprechenden Ersatzverkehr werden wir die Einschränkungen weiter verringern.“

Im Jahr 2019 starten dann die Arbeiten an den Haltestellen Fuhlsbüttel Nord, Klein Borstel und Landungsbrücken. Die kommenden Jahre werden also arbeitsaufwendig sein, aber die Auflagen im novellierten Personenbeförderungsrecht zur Barrierefreiheit werden rechtzeitig erfüllt.

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