RNV führt Notruffunktion ein
03.05.17 (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld
Seit Dezember 2016 testet die Rhein-Neckar-Verkehr in ihrem Verkehrsgebiet den Einsatz spezieller Notrufknöpfe an ausgesuchten Fahrscheinautomaten. Nun sollen auch in Ludwigshafen erste Automaten mit dem neuen System ausgerüstet werden. Letzte Woche hat man gemeinsam mit der Polizei den ersten umgerüsteten Automaten vorgestellt.
Zuvor hatten Techniker ein Modul in dem Automaten installiert, welches unter anderem aus dem Knopf, einem Mikrofon sowie einem Lautsprecher und einer Mobilfunkantenne besteht. Wird der Notrufknopf betätigt, „wählt“ der Automat die 110 und der Anrufer wird direkt mit der Notrufzentrale der Polizei verbunden.
In Notsituationen hat diese Kombination aus Ticketautomat und Notrufsäule einige Vorteile: So sind die Automaten im Haltestellebereich auch bei Dunkelheit gut sichtbar und erreichbar. Außerdem reicht bereits ein einzelner Knopfdruck, um mit der Polizei verbunden zu werden. In einer Stresssituation ist das wesentlich einfacher, als beispielsweise ein Handy in der Tasche zu suchen und zu wählen.
Auch die Arbeit der Sicherheitsbehörden wird durch diese Lösung vereinfacht. So kann beispielsweise sofort die Position des Anrufers lokalisiert werden, ohne dass eine komplizierte Ortsbeschreibung nötig ist. Zusätzlich zur Sprechanlage werden die Automaten zudem mit einer Videokamera nachgerüstet, die allerdings nur Personen aufzeichnen kann, die direkt vor dem Automaten stehen.
Diese Videokamera dient vor allem dem Zweck, die Geräte vor Vandalismus und einer missbräuchlichen Verwendung des Notrufknopfes zu schützen. Bei den insgesamt gut 215 Automaten, die am Ende über Notrufknöpfe verfügen sollen, handelt es sich um die neuste Automatengeneration der RNV, die im Verlauf der letzten zwei Jahre angeschafft wurde.
Bei der Beschaffung der Automaten wurde bereits darauf geachtet, dass eine Nachrüstung mit Notrufknopf besonders einfach möglich ist. Langfristig sollen alle Haltestellen im Verkehrsgebiet mit einem Notrufknopf ausgerüstet sein. Die Kosten belaufen sich auf etwa drei- bis viertausend Euro pro Stück.