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VRS fördert Elterntaxi-Haltezone

04.11.16 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld

Unterstützt von der Koordinierungsstelle Mobilitätsmanagement des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) hat die Stadt Bergisch Gladbach im Rheinisch-Bergischen Kreis das Pilotprojekt „Geh-Spaß statt Elterntaxi“ gestartet. Während der Herbstferien wurden in drei Straßen rund um die beiden Grundschulen im Stadtteil Hand die so genannten „Elterntaxi-Haltestellen“ markiert. Erkennbar sind diese Haltezonen jetzt an den blauen Randstein-Markierungen und den Verkehrsschildern, die für die Hauptzeit des Unterrichtsbeginns und -endes (7.30 bis 8.30 und 12.00 bis 15.30 Uhr) ein eingeschränktes Halteverbot anordnen.

Dort können die Eltern seit letzter Woche ihre Sprösslinge gefahrlos und ohne Verkehrschaos absetzen. Franziska Wilbert, städtische Mobilitätsmanagerin, hat das Projekt gemeinsam mit dem VRS und den beiden Schulen seit dem Frühjahr 2016 vorbereitet. In einer Fachgruppe zum Thema Schulisches Mobilitätsmanagement hatte der VRS das Konzept „Elterntaxi“ vorgestellt und den städtischen Mitarbeitern praxisnah erläutert.

Die Grundschulen in Hand leiden allmorgendlich besonders stark unter dem Verkehrschaos der elterlichen Fahrzeuge, da der Zugang in einer sehr engen Straße bzw. in einer Sackgasse liegt und die Autos sich oftmals gegenseitig blockieren. „Die kurze Strecke zur Schule kann und soll jedes Kind auf eigenen Füßen bewältigen. Das stärkt das Selbstvertrauen und gibt Sicherheit fürs Verhalten im öffentlichen Straßenraum“, erklärt Wilbert die Idee hinter der Anordnung der drei Haltestellen rund ums Schulgelände – nämlich in Handstraße, Dellbrücker Straße und Peter-Walterscheidt-Straße.

Der Weg bis zum Schultor ist auch für die Kleinsten nicht zu verfehlen, denn gelbe Fußabdrücke auf Pflaster und Asphalt weisen die Richtung – und warnen alle übrigen Verkehrsteilnehmer, dass hier Schüler unterwegs sind. Bei der Markierung dieser Fußstapfen durften die Schulkinder am Tag der Einweihung sogar selbst mithelfen. Zum Gelingen des Projekts sollen außerdem eine bereits durchgeführte umfassende Elterninformation und das „Verkehrszähmer-Programm“ beitragen, bei dem die Klassen Bonus-Sterne sammeln können, wenn möglichst viele Kinder beim „Geh-Spaß“ mitmachen.

Nun stellt sich die Frage, ob die Elterntaxi-Haltezonen auch genutzt werden. Aktuell läuft der Praxistest: Nehmen die Eltern die Haltezonen auch an? Eltern, die noch nichts von dem Projekt erfahren haben, wurden an diesem Tag noch einmal persönlich mit einem Informationsflyer versorgt. Und damit das Projekt kein Auslaufmodell wird, hat die Schule sich vorgenommen, die Eltern der Erstklässler jedes Jahr aufs Neue über das Projekt zu informieren und gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der Kreispolizeibehörde regelmäßige Kontrollen durchzuführen. Während man bislang davon abgeraten hat, Kinder zur Schule zu fahren und das Autoaufkommen dort damit verringern wollte, versucht man nun, durch bessere Organisation Verkehrsgefahren für Kinder zu vermeiden.

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