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Leipzig mobil erhält blauen Engel

15.11.16 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Das Produkt Leipzig mobil wurde als umweltfreundliche Verkehrsdienstleistung mit dem blauen Engel prämiert. Bereits 1976 wurde das Umweltzeichen auf Initiative des Bundesministers des Inneren und durch den Beschluss der Umweltminister der Länder ins Leben gerufen. Damit wird Verbraucherinnen und Verbrauchern die Kaufentscheidung für umweltbewusste Alternativen erleichtert. Über 12.000 umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen von rund 1.500 Unternehmen sind mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.

Der Blaue Engel ist das Umweltzeichen der Bundesregierung zum Schutz von Mensch und Umwelt. „Umweltbewusste Mobilität liegt den Leipziger Verkehrsbetrieben seit jeher am Herzen. Mit unserem multimodalen Produkt ‚Leipzig Mobil‘ und der App können Kunden alle Mobilitätsdienstleistungen, wie Bike- und Carsharing, aus einer Hand buchen. 16.000 Downloads unserer Mobilitätsapp zeigen das Interesse. Mit dem Blauen Engel können sie sich nun sicher sein, eine umweltgerechte Alternative zu nutzen“, so Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe.

Leipziger können u.a. zusätzlich zu ihrem Tarifprodukt mit „Leipzig mobil“ weitere Mobilitätsleistungen, wie Leihfahrräder und Leihautos, nutzen. Abgerechnet wird dann nur einmal, sodass Einzelanmeldungen bei jedem Anbieter sowie eine Kaution oder Startgebühren nicht mehr nötig sind. „Zum Schutz von Umwelt und Gesundheit und aus stadtplanerischen Gründen ist es daher zielführend Angebote zu schaffen, die den privaten Pkw überflüssig machen“, betont Michael Bölke, Verkehrsexperte im Umweltbundesamt.

„Mobilitätskarten verknüpfen verschiedene Verkehrsdienstleistungen und sind eine umweltgerechte Alternative. Das Umweltzeichen für Mobilitätskarten soll durch verschiedene Mobilitätsbausteine und flexible Angebote eine nachhaltige Mobilität ohne eigenes Fahrzeug ermöglichen.“ Damit eine Mobilitätskarte den „Blauen Engel“ tragen darf, muss sie strenge Anforderungen erfüllen: Kommunen mit mehr als 250.000 Einwohnern müssen mindestens drei Mobilitätsbausteine anbieten. In kleineren Einzugsgebieten müssen mindestens zwei Bausteine enthalten sein. Der Baustein ÖPNV ist für alle Angebote obligatorisch.

Das Angebot muss eine Verlagerung hin zu umweltfreundlichen Verkehrsmitteln bewirken. Aus diesem Grund muss eine jährliche Nutzerbefragung zum privaten Pkw-Besitz der Neukunden durchgeführt werden. Aus dieser soll hervorgehen, ob sich der Pkw-Besitz verringert. Die Anbieter müssen eine einheitliche Registrierung für alle Angebotsbausteine gewährleisten. Zudem muss das Angebot günstiger sein als die Summe der Einzelbausteine. Künftig denkbar sind auch verbilligte Taxifahrten oder eine kostenlose Aufbewahrung für Einkäufe oder Gepäck in der Nähe des Bahnhofs. Die Mobilitätskarten sollen den Umstieg auf öffentliche Transportmittel erleichtern und das Reisen insgesamt auch ohne das eigene Auto bequemer machen.

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