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Neue Bahnübergangs-Kampagne gestartet

08.04.16 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Partner der Kampagne „sicher drüber“ setzen jetzt bewusst auch auf den Schockeffekt, um Kollisionen am Bahnübergang zu vermeiden. Ein völlig zerstörtes Auto soll bei Vor-Ort-Terminen in ganz Deutschland auf die dramatischen Folgen von Leichtsinn und Unachtsamkeit am Bahnübergang aufmerksam machen.

Allein im vergangenen Jahr wären über 90 Prozent der oft tragischen Unfälle mit dem richtigen Verhalten der Straßenverkehrsteilnehmer vermeidbar gewesen. Das Unfallfahrzeug ist erstmals vom 5. bis 14. April bei Veranstaltungen mit dem ADAC in Bayern im Einsatz. „Mit dem Unfallwagen wollen wir eindringlich zeigen, welche enormen Kräfte bei Zusammenstößen am Bahnübergang wirken“, erläutert Markus Krittian, Eisenbahnbetriebsleiter der DB Netz AG.

„Oft werden die Gefahren an Bahnanlagen schlicht unterschätzt und Andreaskreuz, Lichtzeichen, aber auch Schranken missachtet. Daher haben wir uns – wie auch schon bei unserem Videospot – bewusst für eine emotionale Ansprache der Straßenverkehrsteilnehmer entschieden. Denn Unachtsamkeit, Unkenntnis oder Leichtsinn können fatale Folgen haben. Ein Zug hat aufgrund seiner enormen Masse je nach Geschwindigkeit einen Bremsweg von mindestens tausend Metern.“

Das Unfallfahrzeug gehörte einer 86jährigen Frau, deren Auto sich vor einigen Jahren nach einem Unfall überschlagen hatte und auf einem Bahnübergang liegengeblieben war. Kurz vor der Kollision mit einem Regionalexpress konnte die Fahrerin von zwei Passanten unverletzt aus dem Auto befreit werden. Ziel ist es, auf die oft unterschätzten Gefahren aufmerksam zu machen.

An Bahnübergängen haben Schienenfahrzeuge zudem auch dann Vorfahrt, wenn es keine Schranken gibt. Darüber hinaus kann ein Zug im Falle eines Defektes auch über offene Bahnübergänge fahren. Was viele in der Fahrschule zwar gelernt, aber für unglaubwürdig gehalten haben, kommt in der Realität durchaus vor.

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