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Hohe Nachfrage auf der Heidebahn

22.03.16 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Fahrgastnachfrage auf der Heidebahn hat alle Erwartungen übertroffen. Wie die LNVG mitgeteilt hat, hat sich die Zahl der Reisenden zwischen Hannover und Buchholz in der Nordheide seit 2011 um knapp fünfzig Prozent gesteigert. Lag die durchschnittliche Streckenbelastung 2011 noch bei knapp 1.200 Fahrgastfahrten, erreicht sie heute ein Niveau von 1.800 Fahrgastfahren täglich.

„Erhebliche Investitionen in den Streckenausbau auf 120 Km/h, in moderne und barrierefreie Bahnhöfe wie auch in komfortable, spurtstarke Züge zahlen sich aus“, nennt LNVG-Chef Hans Joachim Menn die wesentlichen Gründe für den Erfolg der Heidebahn, die im Auftrag der LNVG seit 2011 von der Erixx GmbH betrieben wird. Diese ist eine Tochtergesellschaft von Netinera.

Im Dezember 2016 soll auch der letzte Abschnitt zwischen Soltau und Walsrode mit 120 Km/h befahrbar, die Bahnhöfe Soltau, Dorfmark, Bad Fallingbostel, Walsrode, Suerhop, Büsenbachtal und Wintermoor modernisiert wie auch barrierefrei ausgebaut sein. Mit dem Abschluss der Modernisierungsarbeiten dürfen Fahrgäste zudem nochmalige Verbesserungen im Fahrplan erwarten, „von denen wir uns einen weiteren Zuwachs bei den Reisendenzahlen versprechen“, erläutert Falk Fehsenfeld, Bereichsleiter Angebot in der LNVG, letzte Woche in einer öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr und Tourismus des Heidekreises in Walsrode.

Als wichtigste Nachricht bezeichnet Fehsenfeld die Einführung eines durchgehenden Stundentaktes zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 für alle Stationen von Montag bis Sonntag mit Ausnahme der morgendlichen Hauptverkehrszeit im Abschnitt zwischen Soltau und Buchholz. Dort wird von Montag bis Freitag in der morgendlichen Hauptverkehrszeit wie bisher ein individueller Fahrplan mit zwei Verstärkerzügen gefahren, um kurze Reisezeiten für Pendler auch weiterhin wie heute zu gewährleisten.

Möglich ist das, weil durch den Streckenausbau auf 120 Km/h die Schieneninfrastruktur leistungsfähiger geworden ist und die LNVG zusätzliche Züge in einer Größenordnung von 100.000 Zugkilometer jährlich bestellen kann. Darüber hinaus dürfen sich Reisende auf der Heidebahn ab Fahrplanwechsel auf weitere Verbesserungen freuen. Sämtliche Orte entlang der Heidebahn sind untereinander wie auch mit Hamburg und Hannover künftig durch attraktive Reisezeiten verbunden. Dabei können Fahrgäste von Montag bis Freitag mit hohen Fahrzeitgewinnen von teilweise bis zu einer haben Stunde rechnen.

Zum Fahrplan 2019 strebt die LNVG auch eine Durchbindung der Heidebahn nach Hamburg-Harburg an. Pendler müssten dann in Buchholz nicht mehr umsteigen. Ein entsprechender Prüfauftrag an die DB Netz AG ist erteilt. „Mit einem Ergebnis rechnet die LNVG spätestens im Sommer“, wirft Fehsenfeld einen Blick in die Zukunft. Die Trassen würden dann verbindlich gebucht werden und Erixx könnte bei grünem Licht durch DB Netz seine Leistungen verlängern.

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