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Bonn: Rollatorenbefestigung in Bussen

30.08.12 (go.Rheinland) Autor:Jürgen Eikelberg

Immer mehr Fahrgäste in Bonn sind mit Gehhilfen im Öffentlichen Nahverkehr mobil und im SWB-Netz unterwegs. Diesen Fahrgästen will SWB Bus und Bahn einen weiteren Service anbieten: so genannte Rollatorenbefestigungen in allen Bussen, sowohl Solo- als auch Gelenkbussen.

Bislang sind bereits in rund 140 SWB-Bussen die Sicherungen durch die eigenen Werkstätten montiert und installiert worden. In rund zwei Wochen werden alle SWB-Busse mit den Rollatorenbefestigungen ausgestattet sein. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, in einer sich wandelnden Gesellschaft auf Bedürfnisse und Wünsche von mobilitätseingeschränkten Fahrgästen verstärkt einzugehen“, sagte Anja Wenmakers, Leiterin Vertrieb/Marketing der SWB Bus und Bahn. „Mobilität – und dazu gehört ganz entscheidend auch die Nutzung des ÖPNV – ist die Grundvoraussetzung für ältere Mitmenschen, aktiv am Leben teilzuhaben.“ Gerade aber auch Gehhilfen, wie Rollatoren, sind in den Bussen nicht einfach zu handhaben. Hohe Bordsteine, Ein- und Ausstieg und die Sicherung des Rollators im Bus sind zu bewältigen. Ist der Rollator im Fahrzeug nicht gesichert, kann er zur Gefahr für den Besitzer oder andere Fahrgäste werden.

Nun kann der Rollator im SWB-Bus mit einem Gurt – ähnlich wie ein Flugzeuggurt mit einem Schnappmechanismus – an der Rückenlehne eines Sitzes gesichert werden. Dieser Gurt befindet sich sowohl bei den Solo- als auch bei den Gelenkbussen immer im Fahrzeugbereich an der zweiten Tür – dort, wo auch ein Rollstuhl seinen sichersten Standplatz hat. „Sollte der ältere Fahrgast nicht in der Lage sein, den Rollator festzuschnallen, bitten wir, andere Mitreisende zu fragen“, so Bereichsleiterin Anja Wenmakers. „Andere Fahrgäste helfen gern. Auch wird sicherlich gern ein vielleicht besetzter Platz in Nähe des Rollators freigemacht, wenn man nur fragt.“

Die Handhabung eines Rollators sollte unbedingt – vor allem kurz nach dem Erwerb eines neuen Geräts – trainiert werden. Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sollten sich mit dem Rollator vertraut machen und sich von Angehörigen oder Freunden bei den ersten Ausflügen begleiten lassen. Der Rollator darf keinesfalls in den Bussen als Sitzfläche benutzt werden, auch nicht, wenn der Rollator mit einem Gurt befestigt ist. Da Senioren zeitlich oft flexibel sind, können sie meist in verkehrsarmen Zeiten reisen, in denen die Busse leerer sind und nicht so viel Zeitdruck besteht. Auch mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sind in erster Linie erst einmal  für ihre eigene Sicherheit und für ihren Rollator verantwortlich. Anweisungen des Fahrpersonals sind zu beachtet, denn der Busfahrer ist für die sichere Fahrt zuständig.

SWB Bus und Bahn bietet gemeinsam mit der Bonner Altenhilfe, der Polizei Bonn und der Volkshochschule spezielle Trainings für Rollator-Fahrer an. Das VHS-Seminar „Mit dem Rollator und anderen Ge(h)hilfen unterwegs“ bereitet Teilnehmer am 13. September und am 24. Oktober auf Situationen mit dem Rollator vor. Dort wird auch der Ein- und Ausstieg sowie die sichere Fahrt in Bussen geübt.

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