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Skimming-Angriff auf Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn

20.10.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Wieder einmal sind Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn zu Skimming-Angriffen von Kriminellen benutzt worden. Skimming nennt man das Ausspähen von Kartendaten und PINs von Bahnkunden, die ihre Fahrkarte mit EC-Karten am Automaten bezahlen wollen. Diesmal war der Hauptbahnhof in Mainz davon betroffen. Wie Heise Online meldet, fand die Polizei nach Zeugenhinweisen an zwei Automaten Skimming-Hardware, an einem weiteren fanden sie Klebereste, was darauf hindeutet, dass auch dieser Automat manipuliert war.

Mittels eines Aufsatzes vor dem Kartenschlitz haben die Kriminellen die Daten auf dem Magnetstreifen abgegriffen und die PIN mittels einer kleinen Kamera oberhalb des Eingabefeldes gefilmt. Später erstellen sie sich mit den ausgespähten Daten Karten Karten und „plündern“ das Konto.

Bereits in der Vergangenheit sind Automaten der Bahn von Skimming-Attacken betroffen gewesen. Im März wurden Automaten in Oberhausen, Koblenz, Bielefeld und Mülheim (Ruhr) manipuliert. Die Bahn hat daraufhin ihr Sicherheitspersonal und die Bundespolizei zu verstärkter Kontrolle angewiesen und die Software geändert. Seitdem erfolgt zumindest ein Hinweis, die Tastatur bei der Eingabe zu verdecken.

Der Magnetstreifen ist in Deutschland eigentlich nicht mehr erforderlich, alle Daten sind auf dem Chip hinterlegt. Der Magnetstreifen dient als Backup und für Transaktionen in Ländern, die bei der Zahlungsabwicklung noch nicht den Chip auswerten – in diese Länder reisen auch die Kriminellen, um ihre erbeuteten Magnetstreifendaten zu Geld zu machen.

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