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Vortrieb beim Tunnel Fleckberg begonnen

13.07.11 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Im Thüringer Wald hat die Deutsche Bahn mit dem Vortrieb des letzten Tunnels im Rahmen der Errichtung der Neubaustrecke Nürnberg – Erfurt – Halle/Leipzig begonnen. Die Neubaustrecke ist Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit (VDE) 8, das die Gesamtstrecke zwischen Nürnberg und Berlin beinhaltet. Mit ihr soll die Reisezeit zwischen München und Berlin auf vier Stunden sinken. Der 1.490 Meter lange Tunnel Fleckberg ist der letzte von 14 die in Thüringen im Rahmen des Projektes errichtet werden.

Die Neubaustrecke zwischen dem oberfränkischen Ebensfeld und Halle an der Saale weist insgesamt eine Länge von 200 Kilometern auf. An 24 der insgesamt 25 Tunnel wurden die Arbeiten bereits begonnen bzw. bereits fertiggestellt. Die Tunnel auf der Neubaustrecke sollen mehr als ein Viertel der Gesamtstrecke auf der Strecke einnehmen. Die Gesamtinbetriebnahme ist für das Jahr 2017 vorgesehen. Bei der Durchquerung des Thüringer Walds reihen sich im Abschnitt Ebensfeld – Erfurt 29 Brücken und 22 Tunnel auf 107 Kilometern aneinander.

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Das gesamte Investitionsvolumen in die Maßnahme beträgt zehn Milliarden Euro, die von Europäischer Union, dem Bund und zum geringsten Anteil von der Deutschen Bahn finanziert werden. Insgesamt 3.500 Menschen sind zurzeit direkt mit der Herrichtung der Infrastruktur beschäftigt. Die neue Trasse soll die Reisezeit der direkten Fernzüge zwischen Berlin und München auf rund vier Stunden senken, sowie eine umweltfreundliche Trasse für den Schienengüterverkehr bieten.

Es bestehen allerdings auch kritische Stimmen gegen den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke, weil viele die hohen Investitionskosten für überwiegend einen Fernzug pro Stunde und Richtung für nicht angebracht halten. Außerdem wird nur noch die thüringische Landeshauptstadt Erfurt nach Fertigstellung durch diese Züge bedient. Jena als Hochschulstandort mit etwa 100.000 Einwohnern soll die regelmäßigen Fernzughalte verlieren. Außerdem soll die neue Trasse für den Güterverkehr sehr unattraktiv sein, durch den das Projekt in der Berechnung erst eine positive Wirtschaftlichkeit erhielt.

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