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GDL beendet Streik bei der ODEG – ODEG schlägt Schlichtungsverfahren vor

10.07.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Wie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mitteilt, hat sie heute Mittag, 10. Juli 2011 um 12 Uhr den siebentägigen Arbeitskampf bei der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) beendet. Bei dem Arbeitskampf hätten rund 70 Prozent der Züge in Berlin-Brandenburg stillgestanden. Die ODEG hatte einen Basisfahrplan und Schienenersatzverkehr eingerichtet, um den Kunden Planungssicherheit zu geben. Erst heute hat sie einen verbesserten Fahrplan für die kommenden Wochen angekündigt. Die streikenden Lokomotivführer hat die ODEG beurlaubt.

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Derweil hat die ODEG die Gewerkschaft heute angeboten, in ein ordnungsgemäßes Schlichtungsverfahren einzutreten. „Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen in der Verantwortung für die Belegschaft, die Fahrgäste und den langfristigen Bestand des Unternehmens. Jetzt liegt es bei der GDL, unser Angebot aufzugreifen und damit Bewegung in den momentan festgefahrenen Tarifkonflikt zu bringen“, so Geschäftsführerin Ute Flügge.

Die ODEG würde es begrüßen, den Moderationsweg gemeinsam mit anderen Unternehmen des SPNV zu gehen. Sollten sich jedoch keine anderen Unternehmen dazu bereit erklären, schlägt die ODEG eine Schlichtung zwischen GDL und ODEG vor.

Um den Tarifkonflikt erfolgreich zu moderieren und schließlich durch einen Schlichterspruch zu beenden, müssen sich ODEG und GDL auf eine Persönlichkeit einigen, die von beiden Seiten akzeptiert wird. Die ODEG hat der GDL vorgeschlagen, sich baldmöglichst zusammenzusetzen um die Organisation und die Durchführung der Schlichtung konkret festzulegen.

Ob es dazu kommt, ist allerdings äußerst fraglich. Bei den Angeboten des Metronom, der Nord-Ostsee-Bahn und anderer Eisenbahnunternehmen hat die Gewerkschaft den Schlichtungsweg ohne Vorbedingungen abgewiesen. „Ohne inhaltsgleiche Rahmenregelungen und einem Betreiberwechseltarifvertrag wird es aber keine Lösung geben“, so der Vorsitzende des GDL-Bezirks Berlin-Sachsen-Brandenburg Frank Nachtigall. Haustarifverträge wird die GDL erst dann mit der ODEG verhandeln, wenn das Bekenntnis zu den inhaltgleichen Rahmenregelungen und zum Betreiberwechseltarifvertrag erfolgt ist.

Bei der NordWestBahn und bei der Regiobahn Kaars-Mettmann hat die GDL ihren Alleinvertretungsanspruch offenbar aufgegeben. Streikaufrufe zu Anfang des Jahres blieben ohne Resonanz und die Unternehmen verhandeln mit der Konkurrenzgewerkschaft EVG um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne für alle Mitarbeiter.

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