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Streik der GDL bei Metronom

20.06.11 (Allgemein) Autor:admin

Wie die Metronom Eisenbahngesellschaft mbH mitteilt, sind die Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer um 14 Uhr nur schleppen angelaufen. Insgesamt sind aber rund 60 Prozent der Metronom-Züge ausgefallen und im gesammten Streckengebiet konnten nur noch einzelne Züge fahren.

„Die Ankündigung erreichte uns dieses Mal nur eine Stunde vor Streikbeginn, ein Ende wurde uns bisher nicht bekannt gegeben“, so eine Sprecherin des Unternehmens. „Für unsere Fahrgäste wird die Beeinträchtigung so noch größer.“

Die meisten Züge konnten zwischen Uelzen und Göttingen angeboten werden. Zwischen Cuxhaven und Stade wird für die Dauer der Streiks ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Der Fahrplan ist auf der Internetseite www.der-metronom.de zugänglich. In den Metronom-Lagemeldungen gibt das Unternehmen dort während der Streiks ebenfalls alle fahrenden Züge bekannt.

Am vergangenen Freitag hatte die GDL die Tarifverhandlungen mit Metronom für gescheitert erklärt, obwohl die Eisenbahngesellschaft angeboten hatte, die ohnehin schon überdurchschnittlichen Löhne aller Mitarbeiter erneut zu erhöhen. Darüber hinaus wurde die Erweiterung der Entgelttabelle und Erfahrungszulagen für langjährige Triebfahrzeugführer und Fahrgastbetreuer sowie mehr Sicherheit im Falle eines Betreiberwechsels angeboten. An Stelle von konkreten Verbesserungen für die Arbeitsbedingungen bei Metronom fordert die GDL von dem regional aktiven Unternehmen, sich einem bundesweiten Tarifdiktat zu unterwerfen, was faktisch das Ende der Privatbahnen zur Folge hätte, so ein Sprecher des Metronom.

„Die von der GDL gestellte Vorbedingung für Verhandlungen kommt einem Blanko-Scheck gleich, den Metronom unterschreiben soll“, so Geschäftsführer Wolfgang Birlin. „So, wie die von der GDL geforderten Verträge derzeit formuliert sind, werden die Zahlen dann später indirekt von der Deutschen Bahn eingefügt. Das wäre das Ende des Wettbewerbs im Nahverkehr.“ Dem könne das Unternehmen schon im Sinne der Fahrgäste nicht zustimmen. „Wir bedauern die den Fahrgästen entstehenden Unannehmlichkeiten und hoffen auf ein baldiges Ende der Streiks.“

Die GDL hatte den Miteigentümern des Metronom, der italienischen Nentinera-Gruppe, vorgeworfen, das Unternehmen „an die Wand zu fahren“, und den Wettbewerb „auf Kosten der Beschäftigten“ auszutragen, weil sie sich nicht mit den „hohen Löhnen des Metronom“ an ein Ausschreibungen beteiligt hätten.

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