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S-Bahn Berlin: Wowereit fordert Entschädigung für die Fahrgäste

03.01.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) forderte am Sonntag angesichts der neuerlich dramatischen Zustände auf der Berliner S-Bahn eine Entschädigung für die Fahrgäste. Es stehen derzeit nur rund 200 der insgesamt 623 Triebzüge für den Fahrgasteinsatz zur Verfügung, das Angebot ist stark ausgedünnt worden.

Auf einigen Strecken fahren die Züge seit gestern gar nicht mehr, auf anderen gibt es zwar formal Zugverkehr, jedoch keinen verlässlich eingehaltenen Fahrplan. Die wenigen Züge, die tatsächlich noch unterwegs sind, können den Fahrgastandrang kaum aufnehmen.

Vor diesem Hintergrund nannte Wowereit die Zustände ein „Debakel“. Wowereit: „Angesichts der zu erwartenden massiven Einschränkungen erwarte ich eine schnelle und angemessene Entschädigungsregelung für die Kunden.“

Dabei verschweigt der 57jährige allerdings, dass sein rot-roter Senat den heutigen Verkehrsdurchführungsvertrag zwischen dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und der S-Bahn Berlin GmbH vorangetrieben hat. Im Gegenzug sagte ihm der damalige Bahnchef Hartmut Mehdorn zu, die Konzernzentrale nicht, wie kurzzeitig geplant, nach Hamburg zu verlegen. Erst nach Abschluss des Vertrages fing die S-Bahn an, Wartungskapazitäten und Personal abzubauen. Das Unternehmen hat zudem mittlere zweistellige Millionensummen an den Mutterkonzern abgeführt.

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