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S-Bahn Berlin: Entschuldigungsmaßnahmen gelten

08.11.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Deutsche Bahn zahlt für Berliner S-BahnchaosDie S-Bahn Berlin weist nochmal darauf hin, dass im November und Dezember die angekündigten Entschuldigungsmaßnahmen für die jüngsten Probleme in Kraft treten. Einzelfahrausweise gelten an Wochenenden jeweils als Tageskarten im gesamten Tarifgebiet, Inhaber einer Jahreskarte erhalten zwei Freimonate, feste Monatskarten sind 15 Euro billiger und die Gültigkeit gleitender Monatskarten verlängert sich um zwei Wochen.

Daher ist man optimistisch, auch langfristig mehr Leute auf die S-Bahn zu locken. Geschäftsführer Peter Buchner: „Gerade im November und Dezember profitieren Gelegenheitskunden am meisten von unserem Entschuldigungsangebot. Kaum jemand ist in den Ferien, die nasskalte Witterung zieht viele Autofahrer in öffentliche Verkehrsmittel. Und zum Weihnachtseinkauf bleibt die lästige Parkplatzsuche erspart.“

Da die Angebote auch für Neukunden gelten, konnte im Oktober 5.000 neue Abokunden gezählt werden. Am 1. November – dem letzten Tag, an dem zwei Monate Freifahrt erhältlich waren – gab es noch einmal rund tausend Neukunden. Und das an nur einem Tag. Die Entschuldigungsregeln kosten die Deutsche Bahn etwa 70 Millionen Euro.

Im Gegenzug gab es jedoch in den Vorjahren saftige Gewinnabführungen von der S-Bahn an den Mutterkonzern. 2008 waren es 56 Millionen Euro. Der Betrag hat sich seit 2005 – damals waren es rund neun Millionen Euro – mehr als versechsfacht. Für 2009 waren fast 88 Millionen Euro vorgesehen, die dann aufgrund der eingetretenen Vorkommnisse doch nicht abgeführt werden konnten. Für 2010 war sogar ursprünglich erstmals ein dreistelliger Millionenbetrag im Gespräch.

Bild: Deutsche Bahn AG

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