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Stuttgart 21 – 50.000 Menschen gingen auf die Straße

24.10.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

In Stuttgart gingen am gestrigen Samstag (23. Oktober) rund 50.000 Menschen auf die Straße, um für den Erhalt ihres Kopfbahnhofes zu demonstrieren. Die Polizei will 16.000 Teilnehmer gezählt haben. Gleichzeitig fand eine von der CDU organisierte Pro-S21-Veranstaltung statt – die Polizei sprach hier von 7.000 Teilnehmern. Die CDU hat ihre Mitglieder teilweise auf Parteikosten mit gecharterten Bussen nach Stuttgart gebracht.

Unterdessen soll es noch bis zum 3. Dezember jeden Freitag Schlichtungsgespräche unter Vermittlung des früheren CDU-Generalsekretärs Heiner Geißler im Stuttgarter Rathaus geben. Bis dahin werden die Bauarbeiten nicht fortgesetzt, sondern lediglich eine Baustelle im Schlossgarten winterfest gemacht. Dennoch sprach sich Bahnchef Grube erneut für Stuttgart 21 aus und argumentierte mit unangemessen hohen Ausstiegskosten.

Dazu sagte der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) bereits vorgestern am Rande der Schlichtungsgespräche, dass die rund 700 Millionen Euro, die dazu fällig wären, wesentlich sinnvoller angelegt seien als eine Realisierung des Projektes. Der baden-württembergische Landesverband des Verkehrsclubs Deutschland e.V. hat bereits vor einiger Zeit dargelegt, dass ein Projektausstieg vollständig aus den Rückabwicklungen von Grundstücksverkäufen finanzierbar wäre:

Die Deutsche Bahn verkauft Liegenschaften an die öffentliche Hand, die bereits 2002 bezahlt wurden, der Verkauf soll aber erst nach der Eröffnung des unterirdischen Durchgangsbahnhofes über die Bühne gehen. Zudem bestehe – so der VCD – die Möglichkeit, einige bereits vergebene Bauarbeiten nicht zu stornieren, sondern für Maßnahmen im Rahmen des Alternativkonzeptes Kopfbahnhof 21 einzusetzen.

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