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Streit um neue Züge für Eurostar

27.10.10 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Der Streit um die neuen Züge für die Firma Eurostar spitzt sich immer weiter zu. Das Unternehmen hatte angekündigt, für den Verkehr Frankreich-Belgien-Großbritannien die neuen Fahrzeuge nicht mehr bei Alstom, sondern bei Siemens zu beschaffen.Der französische Verkehrsminister, Dominique Bussereau, bezeichnete die Kaufabsicht als „null und nichtig“ und bekommt nun aus Berlin Gegenwind. Ihm wird vorgeworfen, durch besonders harte Regeln Frankreichs Bahnnetz abzuschotten gegenüber den europäischen Nachbarn, was dieser aber vehement bestreitet. Für die Sicherheitsregeln sind die beteiligten Staaten verantwortlich und Frankreich sei nicht bereit, die Frage der Passagiersicherheit in den Hintergrund zu stellen.

Eurostar verlangte im Rahmen der Ausschreibung, dass die Züge einen über die gesamte Länge verteilten Antrieb besitzen sollen, der aber im Rahmen der geltenden Regeln nicht zulässig sei. Hier hätte das französische Verkehrsministerium auch beim Zug der Firma Alstom so hart reagiert, da der Betreiber Eurostar nicht berechtigt sei, eigene Regeln aufzustellen. Außerdem habe man diese Technik im Tunnel bisher nicht zugelassen, da hierbei Sorge um die Sicherheit im Brandfall bestehe.

Busserau betonte erneut, dass die Firmenentscheidung zwischen Siemens und Alstom keine Auswirkungen auf das Verhalten der Regierung habe.

Die zuständige Sicherheitskommission, bestehend aus Engländern und Franzosen, sei außerdem nicht gewillt, die Mindestlänge von 375 Metern zu lockern, da es unhaltbar sei, dass die Passagiere im Zweifel 100 Meter durch Rauch gehen müssten, bis sie den nächsten Notausgang erreichen.

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