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DB AG: Ausstellung gegen Antiziganismus

04.10.23 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn AG setzt ihr Engagement gegen Antiziganismus fort. Zum ersten Mal präsentiert sie die vom Bildungsforum gegen Antiziganismus konzipierte Wanderausstellung „HinterFragen. Sinti und Roma – Eine Minderheit zwischen Verfolgung und Selbstbestimmung“ im Dresdner Hauptbahnhof. DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz hat sie letzte Woche eröffnet – gemeinsam mit Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Katja Meier (Grüne), Sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, sowie Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland.

Richard Lutz sagte zum Auftakt: „Mit dieser Ausstellung an unseren Bahnhöfen setzen wir ein deutliches Zeichen gegen antiziganistische Anfeindungen und Übergriffe. Hass und Hetze gegen einzelne Gruppen sind leider wieder salonfähig. Deshalb treten wir als Deutsche Bahn noch entschiedener für Toleranz und Respekt ein. Wir sind ein Unternehmen von Menschen für Menschen.“

Bis zum 8. Oktober ist die Ausstellung im Dresdner Hauptbahnhof zu sehen. Vom 11. Oktober bis 25. Oktober wird sie im Hauptbahnhof Wiesbaden gezeigt, anschließend folgt vom 28. Oktober bis 12. November der Hauptbahnhof Nürnberg. Verschiedene Infopanels geben einen Überblick über die Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma in Deutschland. Kernthemen sind Antiziganismus und Verfolgung, aber auch Selbstbestimmung und der lange Kampf um Anerkennung.

Romani Rose: „Die Deutsche Bahn setzt heute ein weiteres wichtiges Zeichen, indem diese Ausstellung in Dresden eröffnet wird, die auch in weiteren Großstädten gezeigt werden soll. Nur über Aufklärung und Information über die 600-jährige Geschichte von Sinti und Roma in Deutschland können die seit Jahrhunderten tiefsitzenden antiziganistischen Klischees in der Gesellschaft geändert und durchbrochen werden.“

Mit der Präsentation der Wanderausstellung will die DB dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und Grundwerte wie kulturelle Vielfalt und Offenheit zu stärken. Mit der Präsentation der Wanderausstellung knüpft die DB an die Annahme der Arbeitsdefinition von Antiziganismus der Internationalen Allianz zum Holocaust-Gedenken (IHRA) vom Oktober 2022 an und unterstreicht ihr Engagement gegen jede Form der Diskriminierung.

Mehmet Daimagüler: „Die Sichtbarmachung und der entschlossene Kampf gegen Antiziganismus ist eine Aufgabe, der wir uns alle gemeinsam stellen müssen. Dem Staat kommt dabei eine besondere Verantwortung zu, auch weil es in staatlichen Institutionen wie der Polizei immer wieder zu Antiziganismus kommt. Die Gesellschaft darf es sich allerdings nicht so leicht machen, diese große Aufgabe einfach der Politik zu überlassen. Deshalb freut es mich besonders, dass die Deutsche Bahn mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma eng kooperiert, um mehr über Antiziganismus aufzuklären.“

Foto: Deutsche Bahn AG / Tine Jurtz

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