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Automatisierte Fahrzeuge in München

01.06.23 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

Gemeinsam haben sich die Partner des Förderprojekts MINGA das Ziel gesetzt, den öffentlichen Personennahverkehr weiterzuentwickeln. In der Projektlaufzeit von 34 Monaten bis Ende 2025 liegt der Fokus auf der Automatisierung von On-Demand-Fahrzeugen und Bussen. Das Forschungsvorhaben wird im Rahmen der Förderrichtlinie „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit rund 13 Millionen Euro gefördert.

Die Stadtwerke München (SWM) mit der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sind ein starker Partner im Projekt und federführend bei der Einrichtung eines autonomen On-Demand-Ridepooling-Dienstes und des Linienbetriebs von zwei automatisierten Bussystemen. Für eine ganzheitliche Untersuchung von der Planung über die Genehmigung und den Aufbau bis hin zur Umsetzung arbeiten Teams aus Forschung und Entwicklung, Kommune und Betreiberunternehmen zusammen.

Das Betriebsgebiet, in dem die Fahrzeuge erprobt werden, soll verschiedene verkehrliche Herausforderungen bieten und gut an einen Betriebshof angebunden sein. Bis 2024 ist die Vorbereitung mit dem technischen Aufbau und der Klärung regulatorischer Aspekte für den Betrieb dieser autonomen Dienste vorgesehen. Der Probebetrieb startet im Laufe des Jahres 2025. Bis zum Ende der Projektlaufzeit ist die Zulassung für den Fahrgasteinsatz angestrebt.

Gemeinsam mit dem Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München und der DB- Tochter ioki, die Softwarelösungen für den öffentlichen Nahverkehr anbietet, bauen SWM und MVG ein Ridepoolingsystem mit drei bis fünf automatisierten Fahrzeugen im On-Demand-Betrieb auf. Die Beschaffung der Fahrzeuge für den automatisierten On-Demand-Betrieb im Mischverkehr wird im Projekt öffentlich ausgeschrieben.

Ingo Wortmann, SWM Geschäftsführer Mobilität und MVG-Chef: „Wir sind stolz darauf, die Automatisierung des öffentlichen Nahverkehrs als Partner im Projekt MINGA vorantreiben und Maßstäbe für die Branche setzen zu können. Damit machen wir den ÖPNV für unsere Fahrgäste attraktiver, und schaffen die Grundlage für eine weitere Automatisierung und für flexible neue Angebote. Unsere Aktivitäten für MINGA sind damit auch ein wesentlicher Baustein für unsere Unternehmensstrategie, mit der wir den öffentlichen Verkehr in München zukunftsfähig aufstellen werden. Die Vorbereitung des Fahrbetriebs ist in mehreren Phasen vorgesehen.“

Anfangs findet ein Probebetrieb ohne Fahrgäste mit Sicherheitsfahrern statt und in der Endphase sind Testfahrten mit Fahrgästen unter technischer Aufsicht in Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden geplant. Die Untersuchung soll neben der technischen Umsetzung auch Daten zu Fahrleistung und Wartung liefern, um Prozesse optimieren zu können. Außerdem entstehen konkrete Vorschläge zur Ausgestaltung der technischen Aufsicht von autonomen Fahrzeugen in öffentlichen Verkehrsmitteln.

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