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Kassel: Zwölf E-Busse von Solaris

06.02.23 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) hat zwölf vollelektrische Linienbusse beim polnischen Hersteller Solaris bestellt. „Damit ist der Weg frei für die schrittweise Umstellung der Busflotte der KVG auf den vollelektrischen Antrieb und damit noch mehr klimafreundliche Mobilität in unserer Stadt“, freut sich KVG-Aufsichtsratsvorsitzender und Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD).

Nach aktuellem Zeitplan sollen die vier Solo- und acht Schubgelenkbusse, Modell Urbino electric, im November bei der KVG eintreffen und bis Jahresende in den Betrieb gehen. Angetrieben werden die neuen Busse zu hundert Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien. Aufgeladen werden sie nachts in der Betriebsruhe in dem künftigen Betriebshof der KVG in der Sandershäuser Straße 59, einem ehemaligen Gelände der Kasseler Firma Hübner.

Aufgrund der Länge von Linien und der Kasseler Topografie ist jedoch während ihres täglichen Einsatzes teils eine Zwischenladung erforderlich. Dafür baut die KVG in der Wendeschleife Holländische Straße Ladeinfrastruktur auf. Sowohl im Depot als auch auf der Strecke werden die Busse vollautomatisch mit auf dem Dach installierten Stromabnehmern geladen. Die zwölf emissionsfreien und geräuscharmen Busse sollen im gesamten Liniennetz der KVG eingesetzt werden.

Davon profitieren insbesondere die Anwohner in Wohngebieten. Details des Betriebskonzepts wird die KVG kurz vor der Inbetriebnahme der Fahrzeuge veröffentlichen Die Beschaffung der zwölf Busse mit einem Investitionsvolumen von rund zehn Millionen Euro wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Das Ministerium übernimmt dabei achtzig Prozent der Mehrkosten der Elektrobusse gegenüber Dieselmodellen. Die Anschaffung von Bussen ohne Dieselmotor sind ohne zusätzliche Kofinanzierung am Markt nicht darstellbar.

Die Beschaffung ist eingebettet in das Projekt der KVG „Mobilitäts- und Energiewende mit Elektrobussen in Kassel“, kurz: MEKS, in dem die Erfahrungen im Betrieb im Rahmen einer Begleitforschung vom BMWK verifiziert werden. Die Ergebnisse der KVG werden anderen Verkehrsbetrieben, die eine Umstellung ihrer Busflotte und deren Einsatz mit hundert Prozent erneuerbaren Energien planen, zur Verfügung gestellt.

„Das Projekt bot eine Reihe von Herausforderungen“, erläutert KVG-Vorstandsvorsitzender Michael Maxelon, „denn es galt, ein komplett neues Betriebskonzept zu entwickeln, Fragen, wo die Fahrzeuge geladen werden und wie lange ein Ladevorgang dauert, die Reichweite der Batterien und sonstige Wartungs- und Instandhaltungsanforderungen waren zu klären. Schließlich hat im Vergabeverfahren die Firma Solaris das Rennen mit dem wirtschaftlichsten Angebot gemacht. Bei dem Projekt E-Busse hat sich gezeigt, wie wertvoll die Einbindung der KVG in die starke Unternehmensgruppe KVV ist, denn dies bedeutet kurze Entscheidungswege und eine durchgängig koordinierte Umsetzung.“

Foto: KVG AG

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