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SWEG schließt Bustest ab

09.10.18 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach dem Ende des autonomen Fahrbetriebs am 30. September zieht die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) ein positives Fazit des Testeinsatzes eines autonom fahrenden Busses in Lahr. „Die Technik hat einwandfrei funktioniert“, sagt Projektleiter Stephan Wisser. Nur wetterbedingt oder wegen geplanter Routine-Checks habe das Fahrzeug gelegentlich aus dem Betrieb genommen werden müssen. „Das Zusammenspiel des autonomen Busses mit den anderen Verkehrsteilnehmern im öffentlichen Straßenverkehr hat gut geklappt“, erläutert Wisser.

Allerdings hätten einige Pkw den Bus mit zu wenig Seitenabstand überholt und beim Einscheren den Bus geschnitten, was teilweise zu abrupten Bremsungen im autonomen Fahrmodus geführt habe. In Bevölkerung und Medien ist das Projekt auf großes Interesse gestoßen. Insgesamt 4092 Personen sind im Bus mitgefahren.

„Viele Fahrgäste sind mit skeptischen Gefühlen eingestiegen und waren nach Ende der Fahrt positiv gestimmt“, bilanziert Stephan Wisser. Wichtig sei vielen gewesen, dass sich ein Sicherheitsbegleiter mit an Bord befand. Zu den Fahrgästen zählten viele Fachbesucher aus Kommunen, Politik und Verbänden – zum Teil aus ganz Deutschland.

In den letzten Tagen hatten zudem Wissenschaftler der Universität Göttingen Fahrgäste befragt um Erkenntnisse über die Akzeptanz innovativer Mobilitätskonzepte zu generieren. Der autonome Bus fuhr in Lahr vom 13. Juli bis 30. September mit maximal sechs sitzenden Passagieren auf einem rund ein Kilometer langen Rundkurs außerhalb der Landesgartenschau.

Die Strecke befand sich vollständig auf öffentlichen Straßen, womit es sich um den ersten Testeinsatz einer autonomen Buslinie im öffentlichen Straßenverkehr in Baden-Württemberg handelte. Zum Einsatz kam das Fahrzeug EZ 10 des französischen Herstellers EasyMile. Es hatte keinen Fahrer, kein Lenkrad und auch kein Gaspedal. Lediglich ein Sicherheitsbegleiter war an Bord, der bei Bedarf eingreifen konnte.

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