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Handgreiflichkeiten bei der ODEG

06.07.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Droht der Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) an anderer Stelle zu eskalieren? Wegen der latenten Streikgefahr hatte die ODEG auch nach der Beendigung der Streikmaßnahmen Ende Juni den Basisfahrplan aufrecht erhalten um den Fahrgästen Planungssicherheit zu geben. 

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Wie richtig diese Maßnahme der ODEG war, zeigt der erneute Streikaufruf vom 3. Juli 2011. Nur zwei Tage vorher hat sich die GDL darüber beklagt, dass die ODEG nicht zum Normalfahrplan zurückkehre. Von den 130 Triebfahrzeugführern der ODEG streiken 40, also 30 Prozent.

Die bisherige, ausgesprochen große Geduld der Fahrgäste scheint aber nun zu Ende zu sein. Wie die ODEG mitteilt, ist es zu Beleidigungen und Handgreiflichkeiten gegenüber nichtstreikenden Mitarbeitern gekommen. Wir möchten in aller Form unser Bedauern über die unglückliche Situation zum Ausdruck bringen, jedoch sind unsere arbeitenden Mitarbeiter vor Ort definitiv die falsche Stelle, um seinem Ärger Luft zu machen“, so Bernd Wölfel, Geschäftsführer der ODEG.

Bis auf weiteres gilt der Basisfahrplan, der den Fahrgästen einen zuverlässigen 2-Stunden-Takt gewährleistet. Dieser Fahrplan wird aufrechterhalten, solange zu befürchten ist, dass weiterhin gestreikt wird. „Die Taktik der GDL sah bisher so aus, dass unmittelbar nach Wiedereinführung des regulären Fahrplans neue Streikaktionen begonnen haben. Dies hatte zur Folge, dass Fahrgäste buchstäblich im Regen stehen gelassen wurden. Das möchten wir keinem Fahrgast mehr zumuten und haben uns daher entschieden, bis auf weiteres auf die streikbereiten Mitarbeiter zu verzichten.“ so Bernd Wölfel.

Zur Lösung des Konflikts sei es notwendig, dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer GDL von ihren überhöhten diktatorischen Forderungen abrücke und an den Verhandlungstisch zurückkehre. Das Angebot der ODEG stehe weiterhin, den Haustarifvertrag in den nächsten beiden Jahren um je 3% zu verbessern und diverse Sozialleistungen umzusetzen.

Bernd Wölfel: „Die ODEG wird sich nicht dem Tarifdiktat der GDL beugen, sondern verantwortungsbewusst die besten Bedingungen für alle, Fahrgäste, Mitarbeiter und Aufgabenträger, aushandeln“.

Die ODEG fordert die GDL auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Wie der Vorsitzende des GDL-Bezirks Nord, Lutz Schreiber, gestern richtig gesagt hat: „Tarifkonflikte werden am Verhandlungstisch gelöst, und nicht durch die unnötige Ausweitung des Arbeitskampfes (…)“. Die ODEG begrüße diese Ansicht und sei zu Verhandlungen bereit.

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