Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

Er streikt und streikt und streikt

15.07.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Ab Samstag, 16. Juli 2011 um 2:30 Uhr wird die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) den Metronom erneut bestreiken. „Die inhaltsgleichen Rahmenregelungen gefährden den Wettbewerb nicht, im Gegenteil: Sie tun ihm sogar gut.“ Das erklärte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, Claus Weselsky, in der heutigen Informationsveranstaltung zur aktuellen Tarifauseinandersetzung mit den privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen im Norden in Hamburg auf die Aussage der metronom, mit gleichen Löhnen würde der Wettbewerb zerstört.

[ad#Content-AD]

Denn der Wettbewerb soll gerade nicht über die Lohnkosten der Lokomotivführer ausgetragen werden, sondern über das bessere Angebot an Fahrzeugen, Service und Sicherheit. „Erst dann herrschen faire Wettbewerbsbedingungen bei fairen Löhnen. Ansonsten behauptet jeder Arbeitgeber, der andere habe niedrigere Löhne und gewinne damit die Ausschreibungen oder auch die Fracht ? und es gibt immer einen anderen“, so Weselsky.

Allerdings setzt der Metronom ausschließlich Fahrzeuge aus dem Pool des Landes Niedersachsen ein und zahlt – nach Gewerkschaftsangaben unbestritten – Spitzenlöhne. Der Service ist nach den Angaben der Fahrgäste vorbildlich und die Sicherheit optimal. Es ist auch gar nicht verwerflich, das ein Unternehmen die Gewinne von 50 Millionen an die Gesellschafter überweist. Und worin sollen die Re-Investitionen bestehen, welche die GDL anmahnt? Der Metronom ist weder Eigentümer von Infrastruktur noch von Rollmaterial. Diesen Vorwurf kann die Gewerkschaft allenfalls an die DB AG richten, welche die Trassen- und Stationsgebühren an die Holding abführt und nach Möglichkeit mit dem ältesten und abgeschriebenen Rollmaterial die „Beförderungsfälle“ auf anderen Strecken zu transportieren versucht.

Derweil schaltet sich auch die Politik ein. Björn Thümler (Fraktionsvorsitzender der CDU im Niedersächsischen Landtag und Parteifreund von Claus Weselsky) hat sich in einem persönlichen Schreiben an Claus Weselsky gewandt und für einen Weg der Schlichtung geworben. Thümler bedauere es sehr, dass die GDL sich derzeit nicht zu einem geordneten Schlichtungsverfahren positionieren könne. Unterdessen unterstützt auch der niedersächsische DGB-Landesvorsitzende Hartmut Tölle eine Schlichtung durch Jürgen Gansäuer (CDU).

Der Metronom ist bereit zu einer Schlichtung. „Wir, die Geschäftsführer des Metronom, haben entschieden dem Wunsch des Herrn Thümlers und der vielen anderen Politikern Niedersachsens nachzukommen und sind auch bereit Herrn Gansäuer als Schlichter zu akzeptieren,“ so Heinrich Strößenreuther und Wolfgang Birlin, in einem Schreiben an den GDL-Chef Claus Weselsky. Allerdings müsse die GDL eine ordentliche Schlichtung ohne Vorbedingungen tatsächlich anstreben. „Wir sind auch für einen anderen Schlichter offen“, so die Geschäftsführer weiter.
[ad#Bigsize-Artikel]

Kommentare sind geschlossen.