Grüne fordern Absage für Wendlingen – Ulm
11.11.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg
Die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen im Deutschen Bundestag fordert, die Neubaustrecke Wendlingen – Ulm endgültig abzusagen. Unter Bezugnahme auf Presseberichte, dass der Kosten-Nutzen-Faktor ohne Güterzüge bei 0,92 liegen soll, halten sie die Strecke für unwirtschaftlich. Güterzüge werden auf dieser Strecke, die wesentlich steiler sein wird als die Württembergische Ostbahn, realistischerweise niemals fahren.
Laut Bundeshaushaltsordnung dürfen Bahnstrecken nur dann gebaut werden, wenn ihr Kosten-Nutzen-Faktor mindestens 1,0 beträgt, d.h. ihr Nutzen muss wenigstens so hoch sein wie die Kosten. Das ist allerdings im Falle der Neubaustrecke durch die Schwäbische Alb nicht der Fall. Die Grünen fordern Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) daher dazu auf, bei der Bedarfsplanüberprüfung „reinen Tisch zu machen“ und diese Strecke aus dem Bedarfsplan zu streichen.
Das Bundesverkehrsministerium gibt den Kosten-Nutzen-Faktor offiziell mit 1,2 an. Das wird durch 17 leichte Güterzüge am Tag begründet. Die Grünen sehen für eine solche Menge leichter Güterzüge keinen Markt und falls doch, könnten sie ohne weiteres auch über die Württembergische Ostbahn fahren.
Richtung München existiert zudem parallel die Remsbahn, die mangels Bedarf derzeit nachts geschlossen ist. An diese Strecke schließt die Riesbahn an, die zwar eingleisig ist, aber mit relativ geringem Aufwand zweigleisig ausgebaut werden kann. Karl-Dieter Bodack nennt diese Strecke als potentielle Alternativstrecke für Güterzüge, falls die Württembergische Ostbahn einmal zu stark ausgelastet sein sollte. Das ist derzeit nicht der Fall.