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Wien: U-Bahnausbau startet

18.10.18 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) und Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) haben gemeinsam mit Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer letzte Woche an der künftigen U2-Station Matzleinsdorfer Platz den offiziellen Startschuss für das neue Linienkreuz U2-U5 gegeben.

Um den Startschacht für die Tunnelbohrmaschine herzustellen, beginnen dort die ersten Arbeiten für den neuen Südast der U2. Im Zusammenspiel mit Wiens erster vollautomatischen U-Bahn-Linie U5 wird die verlängerte U2 das gesamte Öffi-Netz spürbar entlasten und Kapazitäten für die Zukunft schaffen.

„Mit dem Linienkreuz U2xU5 wird das Rückgrat des Wiener U-Bahn-Netzes gestärkt – die Strecken im Zentrum, wo sich alle Wege treffen und auch die vielen Besucherinnen und Besucher unserer Hauptstadt unterwegs sind. Wien braucht diese U-Bahn, wir alle brauchen diese U-Bahn“, so Verkehrsminister Norbert Hofer beim feierlichen Spatenstich.

Violette und türkise Luftballons markierten beim Spatenstich den Umriss des Schachtes, von dem aus die Tunnelbohrmaschine starten wird. Wenn die Tunnelsohle erreicht ist, wird das liebevoll auch „Maulwurf“ genannte Gerät in einer Tiefe von rund 30 Metern zusammengebaut. Der „Maulwurf“ macht sich dann auf den Weg Richtung Augustinplatz im 7. Bezirk: Der Bohrkopf löst den Untergrund, das abgebaute Material wird nach hinten transportiert und der entstehende Tunnel mit Fertigteilen aus Stahlbeton ausgekleidet.

Dabei wird der Aushub über den Schacht am Beginn der Triester Straße an die Oberfläche gebracht. Auch das Baumaterial gelangt auf diesen Weg in den Tunnel. „Mit dieser Bauweise können wir den Großteil der Tunnelstrecken unterirdisch herstellen und vermeiden rund 20.000 innerstädtische LKW-Fahrten“, erklärt Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer, der aber auch betonte, dass rund um die neuen Stationen natürlich zuerst „offen“ und damit von oben nach unten gebaut werden muss.

Steinbauer: „Wieder im Zentrum zu bauen, ist eine mutige Entscheidung, von der unsere Stadt in den kommenden Jahrzehnten maßgeblich profitieren wird. Die Bauzeit wird aber ohne Frage herausfordernd. Das Linienkreuz U2xU5 ist ein Großprojekt. Das bedeutet große Baustellen, aber auch einen großen Mehrwert für die Wienerinnen und Wiener – diese Perspektive dürfen wir nicht aus den Augen verlieren.“

Um Synergien mit der U4-Modernisierung zu nutzen, wird auch bei der Station Pilgramgasse schon jetzt mit dem Bau begonnen. Während der U4-Teilsperre im Sommer 2019 (Karlsplatz bis Längenfeldgasse) können dadurch auch Arbeiten für die künftig darunter querende U2 erfolgen, die ohne Betriebs-einstellung nicht möglich wären. Im Februar 2019 geht es dann auch bei der künftigen U5-Station Frankhplatz los. Im Frühling folgt die Station Rathaus, bis schließlich im Sommer 2019 bei allen Stationen mit dem U-Bahn-Bau begonnen wird. Ziel ist es, die U-Bahn fit für gestiegene Nachfrage zu machen.

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